Kampagne

Nordkirche ruft zur Plakataktion gegen Antisemitismus auf

Das kommende Jahr soll im Zeichen der christlich-jüdischen Gemeinsamkeiten stehen und ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Das kommende Jahr soll im Zeichen der christlich-jüdischen Gemeinsamkeiten stehen und ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen. © Unsplash, Rémi Walle

11. November 2020

Mit einem bundesweiten Aufruf wirbt die Nordkirche dafür, Flagge in Sachen Antisemitismus zu zeigen: In einer ökumenischen Plakat-Aktion sollen Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Christen herausgestellt werden.

Unter dem Titel "beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ wollen evangelische und katholische Kirchen im kommenden Jahr zeigen, was sie mit jüdischen Gemeinden verbindet. 

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Die Kampagne #beziehungsweise hebt die Gemeinsamkeiten von christlichen und jüdischen Festen in verschiedenen Plakaten hervor. © Deutsche Bischofskonferenz

Verbindendes hervorheben

Unterstützt wird der Aufruf von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck), Bischof Tilman Jeremias (Mecklenburg und Pommern) sowie Bischof Gothart Magaard (Schleswig und Holstein). Sie haben in einem gemeinsamen Brief für die Aktion bei Kirchengemeinderäten und Pastorinnen der Nordkirche geworben.

Im kommenden Jahr können unter #beziehungsweise verschiedene Angebote und Materialien eingesetzt werden, um den Dialog voranzutreiben und Antisemitismus abzubauen. Erste Dokumente stehen bereits zum Download bereit. 

So sollen die Plakate etwa Festtage benennen, die in beiden Religionen dieselben Themen feiern. „Das Layout der Plakate zeigt auf geniale Weise das ganze Thema: Zwei Glaubensweisen, unterschiedlich, aber aufeinander bezogen. Das regt zum Nachdenken an und macht neugierig auf mehr“, sagt die nordkirchliche Beauftragte für christlich-jüdischen Dialog, Pastorin Hanna Lehming.

Kein Platz für Judenfeindlichkeit

Zwar suchen viele Kirchengemeinden der Nordkirche den regelmäßigen Austausch mit jüdischen Gemeinden in ihrer Nähe, dennoch ist die gemeinsame Geschichte beider Religionen vielen Menschen nicht präsent, erklärt Hanna Lehming weiter: „Im Jahr 2021 ist jüdisches Leben in Deutschland seit 1700 Jahren nachweisbar. Das ist ein Grund zum Feiern. Mehr Kenntnis vom Judentum zu vermitteln, ist aber leider auch deshalb bitter nötig, weil sich in Deutschland neue Judenfeindschaft breit macht. 

Zur Pressemitteilung geht es hier.

Die ökumenische Kampagne #beziehungsweise geht auf eine Initiative der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zurück und wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) unterstützt. 

Auf nordkirche.de wird es 2021 mehrere digitale Reportagen zum Thema christlich-jüdischen Dialog geben. Sie stellen in loser Folge jüdisches Leben in den drei Sprengeln Schleswig und Holstein, Hamburg und Lübeck sowie Mecklenburg und Pommern vor. Ebenso wird die Nordkirche von christlich-jüdischen Veranstaltungen im Festjahr berichten.

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