Nordkirche startet Kampagne: "Raum für Fragen. Mein Religionsunterricht"
03. September 2019
Die Nordkirche hat heute in Hamburg eine Kampagne zum Religionsunterricht gestartet. Sie steht unter dem Motto "Raum für Fragen. Mein Religionsunterricht." In den kommenden Wochen geht der "ReliDome", ein aufblasbares Kuppelzelt", auf Tour durch die Nordkirche.
Im Religionsunterricht könnten Schülerinnen und Schüler die großen Lebensfragen stellen und gemeinsam nach Antworten suchen, sagte Propst Karl-Heinrich Melzer beim Auftakt vor der Hauptkirche St. Petri (Mönkebergstraße). Er betont: "Der Religionsunterricht leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Menschen verstehen, was sie selbst und auch andere glauben. Das trägt wiederum dazu bei, dass Menschen einander verstehen".
Zwölf Fragen von Schülerinnen und Schülern stehen im Mittelpunkt der Kampagne, zum Beispiel: "Bin ich mehr als die Summe meiner Likes?“ und "Was bringt es mir, wenn ich glaube?“
Die Nordkirche möchte mit der Kampagne öffentlich darauf aufmerksam machen, dass der Religionsunterricht Schülerinnen und Schülern in Norddeutschland wichtig ist. Ziel ist es auch, über die Gründe dafür und über den Religionsunterricht insgesamt mit Interessierten ins Gespräch zu kommen.
Auftakt in Hamburg
Der Auftakt der landeskirchlichen Kampagne fand heute in Hamburg in einem eigens dafür an der Hauptkirche St. Petri (Speersort) errichteten "Reli-Dome", einem aufblasbaren Kuppelzelt, statt. In den kommenden Wochen wird die Nordkirche in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit den Fragen von Schülerinnen und Schülern auf mehr als 200 Plakatwänden, an über 40 Kirchtürmen, auf Postkarten, im Radio und in sozialen Netzwerken auf das Thema aufmerksam machen.
"ReliDome" in zwölf Städten der Nordkirche
Zudem wird der „ReliDome“ durch zwölf Städte im Norden wandern. Mit Musik, Gesprächen, Aktionen und Videos werden dabei lokale Teams von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften mit Interessierten darüber ins Gespräch kommen, was heute guten Religionsunterricht ausmacht.
Bischöflicher Besuch in Schleswig, Hamburg und Schwerin
Zu einigen Terminen wird auch bischöflicher Besuch erwartet: am 8. September in Schleswig mit Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), am 18. September in Hamburg mit Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) und – kurz vor dem Abschluss der Kampagne – am 27. September in Schwerin mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche) und Erzbischof Dr. Stefan Heße (Erzbistum Hamburg).
"Fach Religion besonders beliebt"
"Aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern gehört das Fach Religion zu den besonders beliebten und für sie bedeutsamen Fächern. Dies geht in der öffentlichen Wahrnehmung des Faches hin und wieder unter", sagt Hans-Ulrich Keßler, Leiter des Pädagogisch-Theologischen Instituts der Nordkirche (PTI) und verantwortlich für die operative Durchführung der Kampagne. "Mit der Kampagne schaffen wir die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler einmal selbst formulieren können, was ihnen dieses Fach bedeutet."
Religionsunterricht "erlebnispädagogisch orientiert"
Heutiger Religionsunterricht sei "erlebnispädagogisch orientiert", sagte Lehrerin Stefanie Böhmann. Die verschiedenen Religionen würden erlebbar gemacht, sie gehe mit den Schülern viel raus aus dem Klassenraum. Der Unterricht biete Raum für Fragen und Diskussionen. Vor allem sollen die Schüler lernen, im Dialog miteinander einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und zu vertreten.