Offene Türen in Breklum für Geflüchtete
10. März 2020
Im nordfriesischen Breklum stehen die Türen für die Aufnahme geflüchteter Frauen und Kinder aus Flüchtlingslagern an der griechischen Grenze weit offen. Denn auf dem Campus des Christian Jensen Kollegs gibt es nicht nur ein leerstehendes Haus mit bis zu 20 Zimmern, sondern auch ein erfahrenes Team, viele Ehrenamtliche und eine intakte Infrastruktur.
Seit Anfang 2016 hat das Dorf Erfahrungen mit der Integration und Begleitung geflüchteter Frauen und Kinder aus dem Nordirak gemacht. Damals kamen 17 Frauen und 11 Kinder, alle schwer traumatisiert und krank. Mittlerweile wohnen die meisten von ihnen in eigenen Wohnungen oder konnten zu Familienangehörigen in andere Teile Deutschlands ziehen. Vor allem die Kinder sind gut integriert. Einer der Jungen ist mittlerweile Klassensprecher in einer Gemeinschaftsschule in Husum.
Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamtlichen aus Kirche und Diakonie
Bis dahin war es ein langer Weg. Das Haus auf dem Campus gehört dem Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ) und wurde für die Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Es bildete sich in kurzer Zeit ein Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamtlichen in Kirche und Diakonie, die die Aufnahme der Frauen und Kinder vorbereiteten und dann verantworteten. Sie haben seitdem viele Erfahrungen gesammelt, die auch in der jetzigen Situation sehr hilfreich sein können.
"Griechenland darf nicht allein gelassen werden"
„Es ist mit dem europäischen Gedanken nicht vereinbar, Griechenland mit dieser Flüchtlingstragödie allein zu lassen“, sagt Nora Steen, Geschäftsführerin des Christian Jensen Kollegs (CJK). „Wir stehen bereit, um auch kurzfristig zu helfen.“