Per App: Alte Kirchen auf Eiderstedt neu erkunden
01. September 2022
Die ersten Gotteshäuser der Kirchenregion Eiderstedt sind jetzt in der Nordkirchen-App online: St. Peter-Ording, Tating, Oldenswort und Westerhever präsentieren sich vielfältig und ansprechend mit Videos, Texten und Spiel-Ideen für Groß und Klein.
Am Anfang sei es nur eine „spinnerte“ Idee gewesen im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum 2017, sagte Propst Jürgen Jessen-Thiesen in St. Peter-Ording vor Vertretern aus Politik und Kirche. Aber dann bekam die Idee Flügel, wurde zunächst in Wismar umgesetzt und jetzt auf der Halbinsel Eiderstedt in Nordfriesland.
Wissen über Altare, Taufbecken und die Eiderstedter Tracht
„Für jede Kirche gibt es einen interaktiven Grundriss“, erklärte die Oldensworter Pastorin Inke Thomsen-Krüger. Auf ihm seien dann Links zu den einzelnen Stationen wie dem Altar oder dem Taufbecken der jeweiligen Kirche gesetzt. Unter den Reitern Wissen – Glauben – Erleben können Besuchende dann Informationen und Anregungen erhalten.
Am Beispiel des Dirckschen-Epitaphs aus dem 16. Jahrhundert in der St. Pankratius-Kirche Oldenswort illustrierte sie, wie das konkret aussieht: Auf dem Epitaph ist die Familie Jakob Dircke zu sehen, und die Frauen tragen die Eiderstedter Tracht. Dieses Bild wurde zur Vorlage für die Trachtenvereine Eiderstedts - davon erzählt Gudrun Fuchs in einem Film, der ebenfalls über die App abzurufen ist.
Eine spielerische Annäherung gibt es auch: Die Trachten von Eiderstedt, Föhr und Sylt können digital in einer kindgerechten Abbildung miteinander kombiniert werden.
Mehr als zwei Jahre hat eine Projektgruppe mit Unterstützung des Kommunikationswerks der Nordkirche bisher daran gearbeitet. Und die Arbeit geht weiter: Nach und nach sollen alle Gotteshäuser der Kirchenregion Eiderstedt hier gezeigt werden.
Das ist zurzeit besonders wichtig, so erklärte Pastor Michael Goltz, weil das Projekt Schutzengel, die Sanierung der Eiderstedter Kirchen, in vollem Gange und darum manches Gebäude nicht zugänglich sei. Mit der App sei es nun möglich, sich digital zu informieren, aber auch die Dringlichkeit der Arbeiten zu verdeutlichen und weiter um Spenden dafür zu werben.
„Wir merken, dass immer mehr Besucher nach Eiderstedt kommen und dass das Interesse an unseren Kirchen steigt“, sagte Michael Goltz. Und Propst Jessen-Thiesen ergänzte: „Wir hoffen, dass die App Menschen Freude und Lust macht, unsere Kirchen zu entdecken.“