Punsch und Lichterglanz: Die 2. Nacht der Kirchen in Neumünster
19. November 2018
900 Besucher - so viele kamen zur 2. Nacht der Kirchen in Neumünster. Sie ließen es sich nicht entgehen, ihr Gotteshaus einmal im Dunkeln zu erleben.
Wie beispielsweise in Wasbek. Kerze an Kerze reiht sich auf dem Kirchhof aneinander. Sie weisen den Weg zum Portal. Von drinnen klingt Gesang: "Da pacem domine" übersetzt "Gib Frieden, Herr." Gefühlt schwebt eine friedliche und unglaubliche Weite durch diese kleine Kirche. Kerzen an den Fenstern und im Altarraum verbreiten Wärme im sonst dunklen, herbstlich kühlen Raum. Vor der Kirche hat Pastorin Annbritt Menck mit Ehrenamtlichen einen Punschstand aufgebaut. . "Hier haben richtig schöne Begegnungen stattgefunden", sagt die Pastorin. "Wir haben uns ausgetauscht, Gefühle, Ängste und Hoffnungen miteinander geteilt. Ein ganz erfüllter Abend."
Improtheater und Konzert
Das volle Kontrastprogramm läuft in dieser Nacht im Stadtteil Gartenstadt. In der Versöhnungskirche treffen sich mehr als 200 Jugendliche aus Neumünster und Umgebung. Lachen, trinken alkoholfreie Cocktails, singen miteinander und gehen mit beim Konzert von "Imke & J". "Und auch das Improtheater war echt gut", meint die 13-jährige Celine.
Vicelinchor und Theater
Ähnlich viele Besucher wie in der Gartenstadt, dieses Mal 200 Erwachsene, zieht es in die Vicelinkirche. In deren Turmkapelle sitzen die Gäste in der Mitte und werden von einem Chor, den Vicelinvocals, umringt und von Musik aus unterschiedlichen Epochen eingehüllt.
Währenddessen hat Frau Noske nicht ganz so viele Zuschauer. Frau Noske ist eine Figur einer Theaterszene in den Räumen der Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche. Ebenfalls in der Innenstadt gelegen, verirren sich nur zehn Besucher in die Klosterstraße. An Frau Noske kann es eigentlich nicht liegen. Mit Leidenschaft versucht sie, in dieser Szene in den Himmel zu kommen, an einem sturen Himmelsbeamten vorbei. Solange Frau Noske aber keine 40.000 Punkte beibringen kann, lässt der sich auf keine Diskussionen ein. Entspannter unterhält es sich da auf dem Hof der Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche. Dort lodert Feuer in einer Schale und im Becher dampft der Apfelpunsch.
700 Teelichte in der Kreuzkirche
Die eigentliche Zahl des Abends lautet jedoch 700. So viele Teelichte flackern in der Kreuzkirche im Prehnsfelder Weg. Ein Schwall heißer Luft und der Geruch von flüssigem Wachs schlagen einem beim Öffnen der Tür entgegen. Wo sonst Stühle für die Gottesdienstbesucher stehen, haben Ehrenamtliche ein flimmerndes Labyrinth gelegt. "In der christlichen Tradition führt das Labyrinth zur Mitte des Glaubens, zu Christus", erklärt Pastor Klaus Bergmann und lädt zur Meditation ein. Wohlmeinend und wohlwissend fügt er hinzu: "Aber ziehen Sie sich vorher die Jacke aus!"