Restaurierung des Schweriner Wichernsaals startet
04. Oktober 2018
Die Bauarbeiten zur Restaurierung des historischen Wichernsaals des Diakonischen Werks in Schwerin (Apothekerstraße 48) beginnen am Montag (8. Oktober). Das stadtgeschichtlich bedeutsame Denkmal soll bis Ende 2020 zur Bildungsstätte und zum Begegnungszentrum behindertengerecht umgebaut werden.
Begonnen wird mit Abbruch- und Rohbauarbeiten. Nach der Sanierung sollen das Vorderhaus und der Wichernsaal wieder gemeinsam als Bildungs- und Begegnungsstätte genutzt werden. Der Wichernsaal soll künftig rund 200 Personen Platz bieten mit zusätzlich etwa 60 Plätzen auf der Empore. Vor die Fachwerkfassade wird aus statischen Gründen eine Glasfassade gesetzt, die Raum für eine Cafeteria bietet.
Raum für Begegnung und Bildung
Der Saal soll für Veranstaltungen und Feste sowie als Probenraum für Chöre, Orchestergruppen und Jugendbands genutzt werden. Auch Bewegungstherapien, Tanzkurse und Treffen von Selbsthilfegruppen sowie Lesungen, Ausstellungen und kulturelle Darbietungen sollen dort stattfinden. "Wir wollen einen einladenden Raum für Begegnungen und Bildungsangebote eröffnen, in dem Menschen mit unterschiedlichsten Lebensbiografien zusammenkommen", sagte Henrike Regenstein, Vorstand der Diakonie MV.
Das Gebäude in der Apothekerstraße 48 ist Sitz des Diakonischen Bildungszentrums MV. Es wurde mit dem Wichernsaal 1893 erbaut und hat sowohl stadtgeschichtlich für Schwerin als auch als Einzeldenkmal eine wichtige Bedeutung. "Die zu jener Zeit sehr sparsam ausgeführte Konstruktion der Saalwände und des Dachtragwerkes mit seiner Ornamentik und Farbigkeit stellen den zu erhaltenden Denkmalwert des Gebäudes dar", hieß es.
Sanierung dringend notwendig
Nach Angaben der Diakonie ist der seit über 20 Jahren ungenutzte Wichernsaal stark gefährdet. Der Saal wurde früher unter anderem für Synoden und Tagungen der mecklenburgischen Landeskirche und als Probenraum des Sinfonieorchesters des Mecklenburgischen Staatstheaters genutzt.