Richtfest für "Hinz&Kunzt" und Seniorenwohnungen
17. August 2020
Die Hamburger Straßenzeitung "Hinz&Kunzt" bekommt ein neues Haus für Redaktion, Vertrieb und Sozialarbeit. Der Umzug aus der City in das Stiftsviertel im Stadtteil St. Georg ist für Sommer 2021 geplant - am vergangenen Freitag wurde Richtfest gefeiert.
"Ein Haus zu bauen, ist wahre Kunst", sagte Hamburgs Diakoniechef und Hinz&Kunzt-Herausgeber Dirk Ahrens. Dazu gehörten die Vision, die Planung und die technischen Fertigkeiten. Doch was hier entstehe, sei viel mehr: "Der Geist dieses Hauses heißt Glaube, Hoffnung, Liebe." Er sei stolz, in einer Stadt zu leben, in der es Menschen und Institutionen gibt, die sich genau davon leiten lassen, fügte er hinzu.
"Geist dieses Hauses heißt Glaube, Hoffnung, Liebe"
Direkt nebenan baut die Amalie Sieveking-Stiftung 70 überwiegend öffentlich geförderte Seniorenwohnungen, eine Pflegewohnung sowie eine Wohnpflegegemeinschaft. Auch hier wurde Richtfest gefeiert. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sprach von "kultureller und sozialer Vielfalt im Quartier". Mit der Einbindung von Hinz&Kunzt entstehe "ein wirklich integratives Projekt mit großer Strahlkraft", sagte sie.
Wohngemeinschaften für ehemals wohnungslose Hinz&Künztler
Die neue Geschäftsstelle für "Hinz&Kunzt" wird für rund sechs Millionen Euro von der Mara und Holger Cassens Stiftung als Bauherrin und künftige Vermieterin errichtet. Auf dem Gelände an der Minenstraße 9 sollen zugleich sechs Wohngemeinschaften für 24 ehemals wohnungslose Hinz&Künztler entstehen. Mit dem Doppelprojekt beider Stiftungen entstehe "ein sozialer Nachbarschafts-Mix und ein lebenswerter Platz im Herzen der Stadt", sagte die Sozialsenatorin.
Wohnraum für Menschen mit Demenz
Der Neubau der Amalie Sieveking-Stiftung entsteht für rund 15 Millionen Euro in dem denkmalgeschützten Ensemble rund um das erste Amalienstift aus der Zeit um 1840. Die Wohnpflegegemeinschaft soll ambulant betreuten Wohnraum für Menschen mit Demenz bieten - in bester Hamburger Innenstadtlage. Mit dem Modellprojekt "Pflegewohnung auf Zeit" probiert die Stiftung zusätzlich ein neues Konzept aus, das Menschen mit kurzzeitigem Pflegebedarf aus dem Stadtteil nutzen können.
Der barrierefreie Neubau sei "ein moderner Baustein in dem historischen Gebäudeensemble", sagte Johannes Jörn, Mitglied des Vorstands der Amalie Sieveking-Stiftung. Es sei gelungen, das soziale und bauliche Erbe der Stiftung mit den heutigen Anforderungen an Seniorenwohnen in Einklang zu bringen. "Wir sind alt genug für neue Wege", zitierte Jörn das Motto der Stiftung.