Abschied nach 20 Jahren im Amt

Schleswiger Pröpstin Lenz-Aude geht in den Ruhestand

Pröpstin Johanna Lenz-Aude prägte den Kirchenkreis Schleswig-Flensburg über viele Jahre. Jetzt geht sie in den Ruhestand.
Pröpstin Johanna Lenz-Aude prägte den Kirchenkreis Schleswig-Flensburg über viele Jahre. Jetzt geht sie in den Ruhestand. © Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

01. März 2022

Am Sonntag, 27. Februar, ist Pröpstin Johanna Lenz-Aude im Schleswiger Dom in den Ruhestand verabschiedet worden. 20 Jahre war sie Pröpstin in Schleswig, zunächst im Kirchenkreis Schleswig, danach im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg.

Als Vorsitzende des Kirchenkreisrates führte sie auch die Verwaltung der Evangelischen Kirche in Schleswig-Flensburg. Ihr Herz schlug und schlägt noch immer für die Ökumene und hier besonders für die Partnerschaften in Nahost; außerdem für die Kirchenmusik und für die Bibelgesellschaft. Und sie arbeitete über Jahre im Gemeindedienst der Nordkirche mit und setzte sich dort besonders für das Ehrenamt und die Zukunft der Ortsgemeinden ein.

Sie stärkte ökumenische Beziehungen

Dieser Vielfalt entsprechend, gab es nach dem Gottesdienst, der musikalisch vom St. Michaelis-Chor und Domorganistin Mahela Reichstatt gestaltet war, zahlreiche Gruß- und Dankesworte an Pröpstin Johanna Lenz-Aude. Gegen 18.30 Uhr verabschiedeten sich die etwa 300 Gäste dann mit Standing Ovation.

„Im Ökumeneausschuss wird Johanna Lenz-Aude künftig weiter mitarbeiten“, verriet der Ausschussvorsitzende, Henning Lüthke, der Lenz-Aude in seiner Funktion als Präses der Synode herzlich für ihre Arbeit dankte. Die ökumenischen Beziehungen hob auch Hannah Lehming vom Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche als einzigartig in der gesamten Nordkirche hervor: Nur der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg pflege gleichzeitig drei sehr verschiedene Partnerschaften im Nahen Osten– eine zu einer syrisch-orthodoxen Gemeinde, eine zu einer jüdischen Gemeinde in Israel und eine zu einer palästinensischen Gemeinde.

Eine Frau mit klarer Haltung 

Und Nicole Thiel vom Gemeindedienst sagte: „Wir werden Sie sehr, sehr vermissen.“ Verschiedene Grußwortredner freuten sich darüber, dass Lenz-Aude der Region als Bürgerin von Schleswig erhalten bleibt und der katholische Pfarr-Kollege Wolfgang Johannsen sagte: „Sie scheiden ja gottseidank nur aus dem Amt, nicht aus dem Leben.“ Für die Kreishandwerkerschaft Schleswig übergab der Kreishandwerksmeister Hans Christian Langner den Ehrenhammer des Handwerks. Er stünde für Ehrbarkeit, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, erklärte er.

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Beim Abschiedsgottesdienst im Schleswiger Dom dankt Bischof Magaard Pröpstin Lenz-Aude mit herzlichen Worten für ihre Arbeit. © Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

Immer wieder wurde Lenz-Aude als offene, ideenreiche, weitblickende, faire, verlässliche, humorvolle, zuversichtliche und mutige, entscheidungsfreudige Person mit klarer Haltung gewürdigt, die beispielgebend und mit hohem Engagement gewirkt und immer wieder für Rückenwind gesorgt habe. „Na ja, in unserem Stiftungsrat war es auch manchmal eine frische Brise“ sagte Pastor Jörn Engler vom Diakoniewerk Kropp schmunzelnd, „und dabei immer lebendig, kraft- und verständnisvoll.“

Abschiedsgottesdienst mit Bischof Magaard

Vor den Grußworten hatte Bischof Gothart Magaard Johanna Lenz-Aude während des Gottesdienstes von ihren Pflichten entbunden und nahm ihr Amtskreuz zurück. Ihre Stelle würde künftig nicht mehr besetzt, führte er aus. Der Kirchenkreis wird ab März 2022 nur noch von zwei Personen im Propstamt geleitet.

In seiner Würdigung bezog er sich auf das Psalmwort „Herr, deine Güte reicht soweit der Himmel ist“. Er sagte: „Diese Worte begleiten Johanna Lenz-Aude schon lange und bedeuten ihr viel. Du, liebe Johanna, fühlst Dich reich beschenkt auf Deinem Weg und hast die Güte Gottes vielfach erfahren.“

"Ich bin reich beschenkt"

Dies bestätigte Johanna Lenz-Aude in ihren letzten Worten zum Abschluss der Veranstaltung. Sie sagte: „Ich bin reich beschenkt. Ich bedanke mich für alle guten Worte und für die Begleitung der Familie, der Freunde, der Kolleg*innen und vieler anderer Menschen mehr. Und ich empfinde meinen Beruf als großes Privileg, denn ich darf den Menschen zuzusagen, dass Gott in der Welt ist und er seine Spuren hinterlässt.“

 

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