SED-Unrecht als Theaterstück: "Gesänge aus der Gefangenschaft"
14. März 2023
In Rostock wird am Freitag, 17. März, das Theaterstück "Gesänge aus der Gefangenschaft" im ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis uraufgeführt. Es behandelt das Unrecht und Leid, das Inhaftierte in der SED-Diktatur erfahren haben.
„Ein so eindringlicher Erinnerungsort wie die Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Hier waren Menschen inhaftiert, wurden misshandelt, die tatsächlich nicht frei sprechen durften und staatlich verfolgt wurden“, sagte Kulturstaatssekretärin Susanne Bowen. Mit dem Projekt werde Geschichtswissen auf neuem Wege vermittelt.
Intensive Arbeit mit Zeitzeugen
Die Arbeit an dem Theaterstück zum Gedenken an die Ereignisse in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt hat den Angaben zufolge zwei Jahre gedauert. Das entstandene Stück sei das Ergebnis intensiver Vor-Ort-Recherchen und von Gesprächen mit ehemaligen Inhaftierten, hieß es. Das spartenübergreifende Projekt vereine Schauspiel, Tanz und Musik.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten die Aufführung bei einem Rundgang in kleinen Gruppen. Spielorte seien unter anderem Verhörräume und Arrestzellen. Diese würden dadurch auf eine völlig neue Art und Weise als Erinnerungsorte erfahrbar.
In der heutigen Dokumentations- und Gedenkstätte waren von 1960 bis 1989 rund 4.900 Menschen aus der Region aus politischen Gründen inhaftiert. Dazu zählten Fluchtversuche über Land und Meer, Protesthandlungen wie das Sprühen von Graffiti, das Verteilen von Flugblättern und vieles mehr. Seit der Wiedereröffnung der Gedenkstätte 2021 stehe hier die Bildungsarbeit im Vordergrund, hieß es.