"Seelenvögel und Wächterinnen" zu Gast in St. Katharinen
17. Oktober 2019
Ihre Kunst dreht sich ums Leben und Überleben: "Seelenvögel und Wächterinnen" heißt die Kunstausstellung mit Skulpturen von Gabriele von Lutzau, die am 20. Oktober in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen eröffnet wird.
Die Bildhauerin arbeitet mit Kettensäge und Flammenwerfer, ihre Skulpturen sind bis zu drei Meter hoch. Die "Seelenvögel" sind gefertigt aus Thuja-Bäumen - die oft als "Lebensbäume" über Gräbern gepflanzt werden. Die "Wächterfiguren" sind symbolhafte Fabelwesen, angefertigt aus Bronze und Corten Stahl.
Künstlerin war einst Stewardess an Bord der "Landshut"
Gabriele von Lutzau wurde 1954 in Wolfsburg geboren und arbeitete zunächst als Stewardess bei der Lufthansa. 1977 war die damals 23-Jährige an Bord der "Landshut", die durch ein palästinensisches Terrorkommando auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt entführt wurde. Weil sie während des Geiseldramas die Nerven behielt, bekam sie nach der Befreiung in den Medien den Namen "Engel von Mogadischu" und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
"Ich will den Ängsten Freiheit und Leichtigkeit entgegensetzen"
Ab 1984 wandte sie sich der Kunst zu und besuchte bis 1995 die Sommerworkshops und Symposien bei Professor Walther Piesch an der Universität und der Kunsthochschule in Straßburg. 1997 bekam sie ihren ersten Preis vom Kunstverein der bayerischen Stadt Höchstadt. "Wenn man so viele Narben auf der Seele hat wie ich, empfindet man ähnlich sensibel wie Menschen, die physische Narben haben", sagt die Künstlerin. Diese Sensibilität ist in ihre Kunst eingeflossen: "Ich will den Ängsten Freiheit und Leichtigkeit entgegensetzen."