Seelsorge-Team der Jungen Nordkirche unterstützt Rockfans beim Baltic Open Air
18. August 2023
Das Seelsorge-Team der Jungen Nordkirche bietet seit vielen Jahren beim Wacken Open Air den Festivalbesuchern Hilfe an. In diesem Jahr wird es erstmalig auch beim Baltic Open Air in Haddeby bei Schleswig für alle da sein, die Trost oder Zuspruch brauchen.
"Rocken wie die Wikinger" ist das Motto des Baltic Open Air Festivals, das vom 23. bis 26. August 2023 bereits zum 11. Mal an der Schlei steigt. Zu den Klängen von Bands wie "Blind Guardian", "In Extremo" und "Brothers of Metal" werden dort bis zu 15.000 Menschen feiern.
Ruhiger Ort inmitten des Trubels
Neben dem Bühnenprogramm wird es – wie bereits in den Vorjahren – auch ein Wikingerdorf geben. Dort präsentieren möglichst authentisch gekleidete "Freizeitwikinger", wie es zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert in der alten Haithabu-Siedlung ausgesehen hat. Neben Szenen des täglichen Lebens können die Besucher Schmieden und anderen Handwerkern bei der Arbeit zuschauen oder den Honigwein Met aus dem Trinkhorn probieren, kündigt der Veranstalter an.
Inmitten des fröhlichen, lärmenden Getümmels wird es jedoch auch einen Ort geben, der ruhige Gespäche und eine Zuflucht bietet: Ein Team der Jungen Nordkirche ist zum ersten Mal vor Ort, um Unterstützung in Notlagen und seelischen Krisen zu leisten.
Im Kurzinterview sagt Landesjugendpastorin Annika Woydack, wie dieses Angebot zustandekam und welche Chancen sich daraus ergeben.
Wie kam es zu dem Entschluss, die Festival-Seelsorge von Wacken nun auch auf das Baltic Open Air auszuweiten?
Wir wollen und möchten als Kirche da sein, wo die Menschen sind – mitten im Leben. Und das ist bei Festivals der Fall! Das Baltic Open Air hatte sich vor einiger Zeit schon einmal an den Pastor, Kai Hansen, in Haddeby gewandt, ob die Kirchengemeinde Festival-Seelsorge anbieten könnte. Das haben wir aufgegriffen und gemeinsam mit dem Pastor vor Ort den Kontakt gesucht – und so kann es jetzt losgehen! Wir freuen uns auf die Menschen, die Begegnungen und die Kontakte.
Mit wie vielen Leute werdet ihr vor Ort sein? Und wo genau findet man euch auf dem Gelände?
Wir sind mit 10 Personen dort – alles erfahrene, ausgebildete ehrenamtliche Seelsorger:innen. Ihr findet uns auf dem Festival-Gelände neben den Bühnen. Wir haben eine Seelsorge-Jurte der Pfadfinder am Start!
Nach den Erfahrungen in Wacken: Mit welchen Fragestellungen kommen Menschen auf euch zu?
Mit all dem, was sie auch im Leben begleitet: Ängste, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Panikattacken, Beziehungsfragen, Konflikte, Trauer...
Und welche Chancen ergeben sich aus dem Angebot?
Den Festivalbesuchenden ermöglicht die Festivalseelsorge einen Raum, der ihnen hilft, sich zu stabilisieren, sich sicherer zu fühlen, wenn sie in seelischer Not sind oder einfach einmal reden möchten. Wir sind ansprechbar für die kleinen Sorgen und kurze Gesprächssequenzen, aber auch für die großen Themen des Lebens.
Das verstehe ich als Aufgabe für uns als Kirche und für mich persönlich als Pastorin – da zu sein bei den Menschen. Darin liegt auch die Chance von Festivalseelsorge: Als Kirche sind wir sichtbar und mitten im Trubel eines Festivals.