Sondertagung der Landessynode zur Friedensethik
05. Mai 2022
Die Frage nach dem richtigen Weg zum Frieden beschäftigt die 156 Synodalen der evangelischen Nordkirche bei einer Sondertagung am 6. und 7. Mai in Lübeck-Travemünde. Auch die künftige ökumenische Zusammenarbeit der Nordkirche mit anderen Kirchen im Ostseeraum und Osteuropa steht auf der Tagesordnung.
Livestream und weitere Informationen zur Sondertagung auf dem Portal der Landessynode
„In diesem Frühjahr 2022, in dem in Europa mit Waffen gekämpft, mit Wirtschaftssanktionen erwidert und mit Worten aufgerüstet wird, brauchen wir eine theologische Standortbestimmung und die Zeit, um Antworten herauszuarbeiten“, so das Präsidium der Landessynode, Präses Ulrike Hillmann und die beiden Vizepräses Elke König und Andreas Hamann.
„Wenn wir im Licht unseres Grundes in Glaube und Theologie keine Antworten finden, diese Fragen gerade jetzt nicht einmal stellen würden, dann werden wir als Nordkirche auch keine Zukunft haben.“
Impulse und Podiumsdiskussion
Geplant sind mehrere Impulse und eine Podiumsdiskussion. Als Referenten sind Prof. Dr. Michael Haspel, systematischer Theologe an den Universitäten Erfurt und Jena, und der frühere Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, eingeladen. Zudem werden Oberst i.G. Michael Strunk von der Führungsakademie der Bundeswehr und die Theologin und Publizistin Cornelia Coenen-Marx auf der Tagung sprechen.
Zusammenarbeit mit den Kirchen im Ostseeraum
Um die künftige Zusammenarbeit mit den Kirchen im Ostseeraum und osteuropäischen Kirchen wird es am Sonnabend im Gespräch mit Bischof Dietrich Brauer aus Moskau und mit Bischof Waldemar Pytel aus Polen (per Video) und der lettischen Theologin Jana Jeruma-Grinberga gehen.
"Gottesdienst auf dem Weg"
Zu einem öffentlichen „Gottesdienst auf dem Weg“ lädt die Landessynode für den späten Nachmittag des ersten Synodentages ein. Zwischen der St. Lorenzkirche und der Nordermole am Strand von Travemünde wird es vier Stationen geben. Jeweils ein Bischof oder Bischöfin wird gemeinsam mit einem Jugendsynodalen der Nordkirche einen biblischen Text lesen. Gleichzeitig wird zum öffentlichen Singen begleitet von einem Posaunenchor eingeladen.
Ehrenamtliches Engagement wird ausgezeichnet
Am Freitagabend, 6. Mai, feiert die Landessynode gemeinsam mit fast 50 Ehrenamtlichen aus dem gesamten Raum der Nordkirche das Preisverleihungsfest "ausgezeichnet". Prämiert werden beispielhafte Projekte, in diesem Jahr für den Erhalt von Biodiversität auf kirchlichen Flächen und für digitales Engagement.
„Damit bringen wir unsere Wertschätzung für die wertvollste Ressource unserer Kirche zum Ausdruck“, so Präses Ulrike Hillmann. „Gerade in dieser Zeit spüren wir in besonderer Weise, wie kostbar Engagement und Kreativität unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind.“
Kollekte für Flüchtlingsarbeit der polnischen Kirche
Die Kollekte aus dem Gottesdienst sowie der Erlös aus einer Tombola am Abend werden der diakonischen Arbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Polen für ihren Einsatz für Flüchtlinge zugutekommen.
Nachdenken über Umbruchsituation
Das Präsidium der Landessynode möchte mit dieser Tagung ein starkes öffentliches Zeichen setzen. Für das Ende der Tagung am Sonnabend, 7. Mai, wird eine gemeinsame Bekundung der Landessynode erwartet.
Mir ist diese Synodentagung ein Herzensanliegen, weil gerade unsere Kirche angesichts des schrecklichen Krieges in der Ukraine und seiner Folgen, angesichts der Nöte, Sorgen und Ängste, die dieses Geschehen in breiten Teilen auch unserer Gesellschaft auslöst, nicht weitermachen darf, ohne sich den Raum für ein vertieftes Nachdenken über diese Umbruchsituation zu nehmen. Präses Hillmann