Spenden unterstützen Ecuadors ökologische Landwirtschaft
22. November 2022
Am 1. Advent startet das kirchliche Hilfswerk „Brot für die Welt“ traditionell seine jährliche Spendenaktion. Das Motto ist wie in den Jahren zuvor schon „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“ Die Hamburger Projektgruppe von „Brot für die Welt“ stellt diesmal das lateinamerikanische Ecuador in den Fokus ihrer Aktion.
Ecuador sei durch das Klimaphänomen „el nino“ stark von Temperaturunterschieden betroffen sei, erzählt Doris-Elisabeth Leon-Jäke. Sie kommt aus Ecuador und engagiert sich seit vielen Jahren bei den Projekten von „Brot für die Welt“. Der Klimawandel sei ein großes Problem: „Es ist zu heiß, so dass die Gletscher im Hochland schmelzen und Straßen und landwirtschaftliche Flächen überschwemmen“, sagt Leon-Jäke.
Klimawandel bedroht viele Tierarten
Die Ecuadorianerin beschreibt ihr Land als „klein, aber fein“. Das Land biete mit seinen Bergen im Hochland, aber auch den Küstenregionen und dem Amazonas viel zum Entdecken, sagt Leon-Jäke. Doch der Klimawandel bedrohe diese Vielfalt von Fauna und Flora, „wir haben viele Tierarten, die durch die starken Veränderungen kein Zuhause mehr haben“. Etwa 42 Prozent der Gletscher in Ecuador seien schon weggeschmolzen.
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Die Folge: Erdrutsche und Überschwemmungen, die unter anderem für die Bauern schlimme Folgen haben. „Es ist ein Teufelskreis“, sagt Leon-Jäke. Die Projekte, die durch die Spendenaktion von „Brot für die Welt“ entstünden und gefördert würden, seien eine große Hilfe im Kampf gegen den Klimawandel, betont sie.
"Brot für die Welt" fördert Kleinbäuerinnen
Ein Projekt, das in diesem Jahr im Mittelpunkt stehe, beschäftige sich mit einer Region im Hochland, in der einst die Blumenindustrie Fuß gefasst habe, erklärt Linda Korleis. Der Boden sei dort besonders fruchtbar gewesen und neben Blumen seien auch Bananen und Kakao in der Region sehr gut gewachsen. „Doch durch den Klimawandel wachsen Blumen dort nicht mehr gut“, so Korleis.
Riesige Flächen mit Gewächshäusern seien inzwischen verlassen. Auf ihnen solle durch das Projekt von „Brot für die Welt“ jetzt der Boden wieder ackerbar gemacht werden. Gemeinsam mit den Kleinbauern vor Ort solle ökologischer Landbau aufgebaut werden, „insbesondere mit den Frauen der Region“, so Korleis. Es solle möglich werden, dass sie Gemüse für den eigenen Bedarf und für den Verkauf anbauen, „damit sie nicht mehr von der Arbeit auf Plantagen abhängig sind“. Und diese Chance für die Frauen in ihrer Heimat sei auch für Doris-Elisabeth Leon-Jäke besonders wichtig.