St. Nicolai lädt zu "Erinnerungen an Anne Frank"
21. Januar 2022
Im Frühjahr vor 76 Jahren befreiten die Alliierten die Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Bis dahin waren unfassbar viele Menschen dort grausam durch die Nazis hingerichtet oder durch systematische Schwächung getötet worden. Dazu zählen auch Anne Frank und ihre Schwester Margot. Die Kirchengemeinde St. Nicolai Eckernförde lädt am 29. Januar zu einem Erinnerungsabend ein.
„Erinnerungen an Anne Frank“ heißt die Veranstaltung, die am 29. Januar um 19 Uhr in der St. Nicolai-Kirche beginnt. Bei ihr werden Schülerinnen und Schüler der Jungmannschule aus dem Tagebuch der Anne Frank vorlesen. Es gilt als sehr wichtiges Zeitzeugen-Dokument. Daneben wird der Hamburger Pianist und Komponist Leon Gurvitch zusammen mit dem Cellisten Ramón Jaffé seine Anne Frank Suite für Klavier und Violoncello zu Gehör bringen.
Zeichen gegen Antisemitismus
Anne Frank lebe als Teenagerin mehr als zwei Jahre mit ihrer Familie in einem Amsterdamer Versteck, bevor die Nationalsozialisten sie entdeckten und wegen ihres jüdischen Glaubens deportierten. Fast alle Familienmitglieder starben im KZ oder auf dem Weg dahin. Anne Frank und ihre ältere Schwester Margot wurden zunächst ins KZ Auschwitz gebracht, später jedoch nach Bergen-Belsen deportiert, wo sie vermutlich total geschwächt an Fleckfieber verstarben.
Mit der Lesung möchte die Kirchengemeinde auch ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. "Wir werden auch den Blick in die Gegenwart lenken. In zeitlicher Nähe zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus möchten wir darauf aufmerksam machen, dass antisemitisches Denken nach wie vor bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung latent vorhanden ist", heißt es in der Ankündigung.
Eintritt frei
Der Abend wird von der Kirchengemeinde St. Nicolai in Kooperation mit dem Runden Tisch gegen Rechts, dem DGB Eckernförde und dem verdi Bezirk Schleswig-Holstein Nord-West veranstaltet. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.