St. Pauli-Kirche ist "Kirche des Monats August"
01. August 2019
Diese Auszeichnung kommt zur richtigen Zeit: Die St. Pauli-Kirche (Pinnasberg) ist die "Kirche des Monats August". Die bundesweite Auszeichnung bringt dem Gotteshaus zusätzliche Aufmerksamkeit für die Sanierung, für die die Gemeinde derzeit Geld sammelt.
Im kommenden Jahr werde der 200. Geburtstag der Kirche gefeiert, teilte die Kirchbau-Stiftung (KiBa) in Berlin mit. Der Titel wird zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler verliehen. Die Stiftung wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland und den evangelischen Landeskirchen gegründet. Mit dem Titel "Kirche des Monats" hat die St. Pauli-Kirche auch die Chance "Kirche des Jahres" zu werden.
Rund 600 schadhafte Ziegelsteine
Derzeit wird der Kirchturm saniert, dafür ist er eingerüstet. Erneuert werden muss vor allem das Mauerwerk. Bis zu 600 schadhafte Ziegelsteine zählten die Experten nach ersten Überprüfungen. Neue Steine sollen nach altem Muster in einer Ziegelei gebrannt werden. Saniert werden ebenfalls die bleiverglasten Fenster, die verrosteten Schall-Luken vor dem Glockenstuhl und weitere Architekturelemente aus Sandstein. Auch das Zifferblatt der Turmuhr wird restauriert.
Spendenkampagne "Himmel, Himmel, Moos, Moos"
Die Turmsanierung kostet insgesamt 361.000 Euro. Mit 180.500 Euro übernimmt der Bund die Hälfte. 39.000 Euro kommen vom Denkmalschutz in Hamburg, 25.000 Euro zahlt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, und 10.000 Euro gibt die Stiftung KiBa. 50.000 Euro will die Gemeinde selbst aufbringen, der Rest soll über Spenden finanziert werden.

Diesen Anteil will die Gemeinde mit einer eigenen Spendenkampagne stemmen - unter dem Motto "Himmel, Himmel, Moos, Moos". Honig aus dem Kirchengarten gibt es für größere Spenden, auch Führungen nach dem Gottesdienst werden angeboten, bei denen es um kunsthistorische Besonderheiten des Kirchenbaus geht.
Sanierung im Zeitplan
Auch auf das Gerüst hat Gemeindepastor Martin Paulekun schon kleine Gruppen geführt. "Die Aktion ist gut angelaufen", so der Pastor. Die Sanierung liege voll im Zeitplan, sagt Paulekun. Bis Mitte November soll sie abgeschlossen sein. Das sei wichtig, denn ab März 2020 will die Kirche den 200. Geburtstag des Gebäudes feiern. Dafür ist schon einiges in Planung - von Festgottesdienst bis hin zu einem Tag der offenen Tür, eine Chronik soll über die Geschichte informieren, und auch eine Ausstellung ist geplant.
Zur Geschichte der Kirche
Seit 1820 steht das klassizistische Kirchengebäude am heutigen Ort. Der Vorgängerbau, eine kleine Fachwerkkapelle, war abgebrannt. Ein Teil der Innenausstattung konnte aber gerettet und in die neue Kirche integriert werden, zum Beispiel der Taufstein aus dem Jahr 1693 und das Kruzifix von 1690. Der Turm der Kirche wurde erst nachträglich gebaut und 1864 eingeweiht.