St. Trinitatis Altona geht auf Spurensuche
02. August 2022
Die Kibbelstraße und die evangelische Hauptkirche St. Trinitatis gehörten einst zum alten Zentrum von Hamburg-Altona. Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Bereich nahezu vollständig zerstört. Doch Grabungen haben "Altonas Pompeji" zutage gefördert. Jetzt sucht die Kirche Fotos, Filme und andere Erinnerungsstücke, die Aufschluss über das frühere Leben im Quartier geben.
Für die „Spurensuche in Altonas Pompeji“ bittet der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein und die Kirche St. Trinitatis frühere Bewohnerinnen und Bewohner des alten Altonaer Zentrums um Mithilfe. Gesucht werden neben Erinnerungsstücken auch persönliche Lebensgeschichten sowie Kontakte zu Zeitzeugen, deren Nachkommen oder Freunden.
Auf der Suche nach alten Schätzen
Die frühere Bewohnerinnen und Bewohner haben am 26. August die einmalige Möglichkeit zu einer Führung durch das „Altonaer Pompeji“, teilt der Kirchenkreis mit. Interessierte können sich per E-Mail an gunnar.urbach@kirchenkreis-hhsh.de anmelden. Dies ist auch der Kontakt für alle, die Fundstücke haben. Die Ergebnisse der Spurensuche sollen zum Tag des offenen Denkmals (11. September) in der Hauptkirche St. Trinitatis gezeigt werden.
Derzeit werden nach 79 Jahren die Fundamente der Kibbelstraße wieder freigelegt. Sie gehörte zur alten Mitte Altonas und wurde mit ihr im Juli 1943 bei der „Operation Gomorrha“ vollständig zerstört. Die Grabungen legten einzelnen Gräbern und Grundmauern frei. Ebenso fanden Archäologen Alltagsgegenstände und ein großes Sandsteinrelief mit dem Wappen von Altona – eine kleine Sensation.
"Trinitatis Quartier" wird wiederbelebt
Laut der Experten ist die Kirche eines der wenigen Gebäude, die aus dieser Zeit noch erhalten sind. Mit dem Bau des „Trinitatis Quartiers“ solle nun ein neues urbanes Stück Stadt entstehen und wieder Leben an die Kirche zurückkehren, so die Idee des Kirchenkreises.
Voraussichtlich bis zum Winter führt die Grabungsfirma unter der Federführung des Archäologischen Museums die Untersuchungen durch. Nach Abschluss der archäologischen Arbeiten will die Kirchengemeinde auf dem Gelände ein „Trinitatis Quartier“ für soziale und nachbarschaftliche Initiativen bauen.