Holocaust-Gedenken

Studierende erinnern mit Foto-Schau an NS-Verbrechen

Wo heute Wald ist, wurden mehrere tausend Menschen von den Nazis ermordet. Eine Fotoschau erinnert an dieses Verbrechen.
Wo heute Wald ist, wurden mehrere tausend Menschen von den Nazis ermordet. Eine Fotoschau erinnert an dieses Verbrechen.© tihanastocker, iStock

08. Mai 2024

Eine Kunstschau ruft in diesem Frühling und Sommer eindringlich die Verbrechen der Nazis in Erinnerung: In der Begegnungsstätte Alt Rehse bei Neubrandenburg stellen Studierende aus sieben europäischen Ländern ihre Fotos unter dem Titel „In Between? – image and memory“ aus. Sie zeigen den Piasnitzer Wald. Einen Ort, an dem Tausende ermordet wurden.

Im Piasnitzer Wald nahe der polnischen Stadt Wejherowo wurden zu Beginn des Zweiten Weltkrieges mehr als 12.000 Menschen von den Nationalsozialisten ermordet, darunter auch Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im nahe gelegenen Alt Rehse wurden ab 1934 in der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ Mediziner ideologisch auf die Euthanasie vorbereitet. Heute ist Alt Rehse ein Lern- und Gedenkort. 

Sie machen verborgene Geschichten sichtbar

Um die Geschichte der Region einzufangen, hatten sich die Studierenden im August 2019 zu einem Fotografie- und Geschichtsworkshop in der Kaschubei, westlich von Danzig, getroffen und im Piasnitzer Wald fotografiert. Ihre Aufgabe bestand darin, sich mit der Vergangenheit des Ortes auseinanderzusetzen und ihre Eindrücke und Erfahrungen künstlerisch mit den Mitteln der Fotografie auszudrücken. 

Alt Rehse ist die vierte Station der Wanderausstellung, die bereits in Stralsund, Warschau und Wejherowo gezeigt wurde. Der Lern- und Gedenkort in Alt Rehse informiert parallel zur Fotoschau mit einer Dauerausstellung und Führungen über das ehemalige Musterdorf Alt Rehse und die Mediziner-Schule der Nationalsozialisten.

Öffnungszeiten

Die Wanderausstellung kann noch bis zum 30. Juni von Freitag bis Sonntag zwischen 11 und 16 Uhr und nach telefonischer Anfrage besichtigt werden.

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