Synodenpräses fordert Innovationsfonds
28. September 2017
Nordkirchen-Synodenpräses Andreas Tietze fordert einen kirchlichen Innovationsfonds für neue Projekte, um jungen Menschen zu helfen und die Kirche für sie interessanter zu machen. Kinder und Jugendliche seien heute von zentraler Bedeutung dafür, wie die Nordkirche in Zukunft wahrgenommen werde, sagte Tietze der "Evangelischen Zeitung".
Doch der jungen Generation fehle oft ein Bezug zu klassischen Formaten wie dem sonntäglichen Gottesdienst. "Kirche kommt mit ihren institutionalisierten Angeboten in der Welt der Jugendlichen nicht mehr vor."
Jugendliche sollen sich wieder grundsätzlich für kirchliche Themen interessieren
Nach Tietzes Worten "langweilen sich die Jugendlichen im Gottesdienst oft zu Tode". "Der Anspruch darf nicht sein, dass die Jugendlichen einmal in der Woche in der Kirche sitzen, sondern dass unsere Themen sie grundsätzlich wieder interessieren", betonte er. Dazu gehörten Freundschaft und Nächstenliebe. Tietze verwies in diesem Zusammenhang auf ein kirchliches Jugendcamp in Peenemünde, das er im Sommer besuchte.
"Vielleicht müssen wir noch mehr von Twitter lernen"
Die Landessynode (Kirchenparlament) tagt vom 28. bis 30. September in Lübeck-Travemünde. Am Freitagabend (29. September) feiern die Kirchenparlamentarier einen Open-Air-Gottesdienst mit Teilnehmern der Jugendklimakonferenz der Nordkirche.
Camps wie das in Peenemünde seien ein Motor für eine positive Bindung junger Menschen an die Kirche. Tietze: "Wir erreichen die Kirchenfernen nicht mehr mit der klassischen Kirche, sondern mit solchen Events." Die Teilnehmer könnten das positiv Erlebte mit der guten Botschaft des Christentums koppeln. Daran müsse stets weitergearbeitet werden. "Der letzte Link fehlt noch. Vielleicht müssen wir noch mehr von Twitter lernen", so der Synodenpräses.