"Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" – dieses Motto haben die Gewerkschaften dem diesjährigen Tag der Arbeit am 1. Mai gegeben. Darin steckt auch der Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit. Es ist einer, den nicht nur die Gewerkschaften haben: Auch unsere Kirche mahnt an, dass Arbeit so gestaltet sein muss, dass sie sich für alle Seiten lohnt und Zufriedenheit schafft.
Der 1. Mai ist in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern ein Tag, der zu mehr Fairness in der Arbeitswelt aufruft. Entscheidend ist, dass sein Ursprung in einer Solidaritätsbewegung liegt: Ende des 19. Jahrhunderts schlossen sich Arbeiter gegen große Widerstände der Unternehmerverbände zusammen, um für gerechten Lohn sowie mehr Arbeitsschutz und kürzere Arbeitszeiten zu demonstrieren.
Fehrs: Wir stehen gemeinsam für Menschenrechte ein
Obwohl keine kirchliche Bindung besteht, ergeben sich in den Kernthemen Überschneidungen mit christlichen Themen, etwa wenn es um die Gestaltung einer gerechten Lebenswelt geht, die für alle Sinn und Zufriedenheit stiftet.
„Kirche und Gewerkschaft haben unterschiedliche Aufgaben, aber sie stehen gemeinsam ein für die Menschenwürde und den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagt unsere Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, die zugleich amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Hintergrund zum "Tag der Arbeit" (1/5)
Der 1. Mai ist seit dem späten 19. Jahrhundert fest mit der Arbeiterbewegung verknüpft: Erstmals ausgerufen wurde der "Tag der Arbeit" in Deutschland 1890 durch die Sozialdemokraten als Protesttag für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Kernforderung: die Reduzierung der Arbeitszeit auf täglich acht Stunden.
Hintergrund zum "Tag der Arbeit" (2/5)
Schon vier Jahre zuvor hatte es in den USA Massenstreiks gegeben, um diese Forderung durchzusetzen. Erste, kleine Erfolge werden jedoch durch die "Haymarket Riots" von Chicago überschattet. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten sterben mehrere Menschen. Einige der angeblichen Streik-Organisatoren werden später zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Hintergrund zum "Tag der Arbeit" (3/5)
Die Bewegung war dadurch jedoch nicht aufzuhalten: in mehreren Ländern organisieren Arbeiterparteien und Gewerkschaften am 1. Mai Proteste für bessere Arbeitsbedingungen – trotz erheblicher Risiken. In Deutschland drohen Unternehmerverbände den Teilnehmern der Mai-Demos 1890 mit Entlassungen und schwarzen Listen. Diese sollten dafür sorgen, dass Streikende auch woanders keine Arbeit mehr finden.
Hintergrund zum "Tag der Arbeit" (4/5)
Etwa 100.000 Menschen kommen trotzdem zum Streik zusammen – in der Folge etabliert sich der Tag als feste Größe im Kalender. Allerdings wird er von verschiedenen Seiten unterschiedlich aufgefasst: Während die SPD ihn zum Feiertag erklären will, betont die KPD, dass er ein "Kampftag" bleiben soll. Die Nazis nutzen ihn ab 1933 schließlich zu eigenen Propaganda-Zwecken.
Hintergrund zum "Tag der Arbeit" (5/5)
Nach Kriegsende wird er in der Bundesrepublik wieder von Gewerkschaften begangen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. In der DDR sieht es anders aus: Hier wird er staatlich organisiert und als Pflicht-Termin für alle Bürgerinnen und Bürger gehandhabt. Mit der Wende gehen ost- und westdeutsche Gewerkschaften seit 1990 zusammen auf die Straße. Zentrale Forderungen der vergangenen Jahre waren etwa die Anhebung des Mindestlohns und ein besserer Personalschlüssel in Krankenhäusern und Kitas.
In diesem Jahr nimmt sie zusammen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) bei der traditionellen Mai-Kundgebung im neu entstehenden Trinitatis Quartier in Hamburg teil. Diese beginnt mit einer Andacht unter freiem Himmel, zu der die Bischöfin und der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) alle Interessierten herzlich einlädt.
Ein Ort der Solidarität
Das Trinitatis Quartier, in dem Kirche und Diakonie derzeit Wohnungen für Obdachlose und eine Pilgerherberge errichten, stehe wie kaum ein Ort in der Stadt für Auf- und Umbrüche. In Zeiten immer größerer Unsicherheiten, finanzieller Nöte, politischer Herausforderungen sei ein aufmerksames, versöhnliches und solidarisches Wir unverzichtbar, so die amtierende EKD-Ratsvorsitzende.
„Wir brauchen Begegnungsorte wie hier im Quartier, offene Ohren genauso wie offene Herzen und in der Sache auch mal einen unumstößlichen Schulterschluss – eben Nächstenliebe und Solidarität“, so Fehrs.
Andacht am 1. Mai
Wer mag, kann sich am 1. Mai um 10 Uhr am „Begegnungsort Bauwagen“ Nähe St. Trinitatis, Kirchenstraße 40 zur Andacht mit Bischöfin Kirsten Fehrs versammeln.
Gestaltet wird die Andacht gemeinsam von Mitarbeitenden der Aktion „ZusammenWir“ vom Projekt „Wir im Quartier“ und dem KDA.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich mit der Bischöfin und Mitarbeitenden des KDA in den Demonstrationszug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) einzureihen, der in diesem Jahr vom Platz der Republik zum St. Pauli-Fischmarkt ziehen wird.
Das Motto der Kundgebung lautet in diesem Jahr: „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“.
Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche. Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de
Wir nutzen Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen und unsere Kommunikation mit Ihnen zu verbessern.
Cookie Einstellungen
Wir nutzen Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen und unsere Kommunikation mit Ihnen zu verbessern. Treffen Sie hier Ihre persönliche Präferenz:
Erforderliche Cookies helfen dabei, eine Website nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Website ermöglichen. Die Website kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.
Dieser Cookie speichert den Zustimmungsstatus des Nutzers zu externen Inhalten; zur Datenschutzerklärung
Diese Cookies werden genutzt, um Funktionen der Website zuzulassen, die Ihnen eine möglichst komfortable und auf Ihre Interessen zugeschnittene Nutzung ermöglichen. Des Weiteren hilft uns die Analyse des Nutzerverhaltens ebenfalls, die Qualität unserer Webseite fortlaufend zu verbessern.
_pk_id
Laufzeit: 13 Monate
Anbieter: Nordkirche Wird verwendet zur Erhebung statistischer Daten darüber, wie Websites von Besuchern genutzt werden. Wird zur Unterscheidung von Benutzern verwendet. zur Datenschutzerklärung
_pk_ref
Laufzeit: 6 Monate
Anbieter: Nordkirche Wird verwendet, um die Zuweisungsinformationen zu speichern, der Referrer hat ursprünglich die Website besucht. zur Datenschutzerklärung
_pk_ses
Laufzeit: 30 Minuten
Anbieter: Nordkirche Kurzlebige Cookies, die zur vorübergehenden Speicherung von Daten für den Besuch verwendet werden. zur Datenschutzerklärung
mtm_Zustimmung
Laufzeit: 30 Jahre
Anbieter: Nordkirche Wird mit einem Verfallsdatum von 30 Jahren erstellt, um daran zu erinnern, dass die Zustimmung vom Benutzer erteilt wurde. zur Datenschutzerklärung
mtm_cookie_consent
Laufzeit: 30 Jahre
Anbieter: Nordkirche Wird mit einem Verfallsdatum von 30 Jahren erstellt, um sich daran zu erinnern, dass die Zustimmung zur Speicherung und Verwendung von Cookies vom Benutzer gegeben wurde. zur Datenschutzerklärung
NID
Laufzeit: 6 Monate
Anbieter: Google (Maps) Wird von Google verwendet, um Werbeanzeigen an Ihre Google-Suche anzupassen. Mit Hilfe des Cookies „erinnert“ sich Google an Ihre am häufigsten eingegebenen Suchanfragen oder Ihre frühere Interaktion mit Anzeigen. So bekommen Sie immer maßgeschneiderte Werbeanzeigen. Das Cookie enthält eine einzigartige ID, die Google benutzt, um Ihre persönlichen Einstellungen für Werbezwecke zu sammeln. zur Datenschutzerklärung
fe_typo_user
Laufzeit: 30 Minuten
Anbieter: Nordkirche Wird beim Website Login benutzt, um Sie wieder zu erkennen. zur Datenschutzerklärung
Einstellungen zum externen Inhalt
Auf dieser Internetseite befinden sich verschiedene Externe Inhalte, wie zum Beispiel YouTube-Videos. Diese bauen eine Verbindung zu externen Servern auf, übermitteln persönliche Daten und bedürfen daher Ihrer Zustimmung.