Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

Tagung zur Zukunft der Kirchgebäude

Das Vorbereitungsteam der Tagung "Kirche - und wie?": Pastor Hans Baron (v.l.), Christine Matzen, Pastor Ingo Gutzmann und Sylvia Schönrock.
Das Vorbereitungsteam der Tagung "Kirche - und wie?": Pastor Hans Baron (v.l.), Christine Matzen, Pastor Ingo Gutzmann und Sylvia Schönrock.© Kirchenkreis Schleswig-Flensburg/Anja Pfaff

01. April 2019 von Anja Ahrens, Lena Modrow

„Kirchen und wie!? – Lust und Last an unseren Kirchengebäuden“ – das war der Titel der Tagung in der Akademie Sankelmark bei Flensburg, in der rund 40 Interessierte neue Impulse gesammelt haben.

An drei Tagen wurde auf Einladung des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg und der Akademie in Vorträgen und Workshops das Thema „Kirchennutzung“ aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet – von soziologischen über theologischen, architektonischen und rechtlichen bis hin zu ganz praktischen Themen war alles dabei.

Prof. Wegner: Kirchen als "Kraftfelder des Geistes" erhalten

Prof. Gerhard Wegner vom sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) sprach sich dafür aus, Kirchen als „Kraftfelder des Geistes“ zu erhalten und sie gleichzeitig ins städtische Leben einzubinden. „Stadtplaner entdecken Kirchen als Teil der Quartiere wieder“, sagte Wegner. Von einer Tafel über eine Pflegeberatung bis hin zu einer Gesundheitskirche sei vieles möglich. Wenn die Kirche Teil der Bürgergemeinde sei und es eine strategische Verantwortungsgemeinschaft für das Leben vor Ort gebe, entstünden inklusive Sozialräume, so Wegner.

Bienenkirche und Gesundheitskirche in Mitteldeutschland

Ganz praktische Beispiele, wie das gelingen kann, brachte die Referentin Elke Bergt aus Mitteldeutschland mit, die das Querdenkerprojekt „500 Kirchen, 500 Ideen“ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland vorstellte. Bei 4.000 Kirchen und einer Kirchenmitgliedschaft von rund 3 Prozent galt es, Kirche anders zu denken, Ideen für die Gebäude zu entwickeln und Erprobungsräume zu schaffen. Entstanden ist beispielsweise eine Bienenkirche inmitten einer industriellen Landwirtschaft, eine Gesundheitskirche, die mit dem Klinikum vor Ort kooperiert, eine Kirche als Herberge auf einem Wanderweg und eine Kunstkapelle.

Welche Bedeutung hat die Kirche für die Menschen vor Ort?

Die nüchterne theologische Überlegung Martin Luthers, dass Kirchen abgerissen werden sollten, wenn ihr Zweck, die Verkündigung, entfiele, beschrieb Mathias Lenz, Dezernent für Theologie im Landeskirchenamt. Er plädierte dann für eine erweiterte Kosten-Nutzen-Rechnung, die neben den finanziellen Gesichtspunkten auch die Bedeutung einer Kirche für den Ort und die betroffenen Menschen sowie die Akzeptanz einer eventuellen Nachnutzung berücksichtige.

Schließlich erläuterte Oberkirchenrat Jan Simonsen, Dezernent für Bauwesen im Landeskirchenamt, insbesondere denkmalpflegerische Gesichtspunkte veränderter Kirchennutzungen. Diese bebilderte er mit vielen anschaulichen Fotos von Kirchen, die nunmehr eine Kindertagesstätte oder Gemeinderäume beinhalten oder zu einer Konzertkirche oder gar Pizzeria umgestaltet wurden.

Kirchen sind Schätze, die genutzt werden sollen

Das meist genutzte Wort der Tagung war der Begriff „Nutzung“ – die Rede war von Mitnutzung, Mischnutzung, Umnutzung, Benutzung, Fremdnutzung und Nutzungsvereinbarungen. „Unsere Kirchen sind wunderbare Schätze, die etwas Besonderes sind – es gilt, sie zu nutzen, zu nutzen und nochmal zu nutzen“, so Elke Bergt.

Einen Nutzen sahen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in der Tagung selbst: Sie fühlten sich bestärkt, über Veränderungen nachzudenken und dankten für Ideen und Impulse. „Es ist wichtig, Menschen und Vereine vor Ort anzusprechen und die Veränderungen gemeinsam zu gestalten“, sagte Pastor Martin Baltzer aus der Kirchengemeinde Stapel – Süderstapel. „Das Seminar hat mir gezeigt, wie wichtig die Vernetzung ist.“

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