Veranstaltungen zu Rätseln des Brüggemann Altars
01. September 2021
Anlässlich des "Tags des offenen Denkmals" (12. September) lädt die Domgemeinde Schleswig zu verschiedenen Angeboten rund um den Bordesholmer Altar ein. Er gilt als einer der spektakulärsten Schnitzaltäre seiner Zeit. Neben der Besichtigung wird auch die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Tagung zu diesem historisch bedeutenden Kunstwerk möglich sein.
Vollendet wurde der Altar von Bildschnitzer Hans Brüggemann vor genau 500 Jahren. Schon damals beeindruckte er durch seine Größe und seinen detailreichen Figurenreichtum. Zu sehen sind mehr als 400 Figuren, die Szenen aus der biblischen Passions- und Heilsgeschichte verdeutlichen.
Schnitzkunst aus nächster Nähe
Als Vorlage dienten Brüggemann Holzschnitte Albrecht Dürers. Ursprünglich war der Altar in der Kirche des Augustiner Chorherrenstifts in Bordesholm aufgestellt. Auftraggeber und Stifter war Friedrich I., Herzog von Schleswig und Holstein, der ab 1523 als König über Dänemark und Norwegen herrschte. Sein Nachfahre Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf ließ den Altar 1666 im Schleswiger Dom aufstellen, in unmittelbarer Nähe zum Grabmal König Friedrichs I.
Am 12. September wird es neben stündlichen Kurzvorträgen zum Altar auch Mitmachangeboten für Kinder geben. Zudem werden zwei große, von Brüggemann geschnitzte Figuren, die zum Altar gehören, auf Augenhöhe der Besucherinnen und Besucher ausgestellt sein. Dadurch besteht die Möglichkeit, Brüggemanns Schnitzkunst aus nächster Nähe zu bewundern. Der Tag des offenen Denkmals beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst und endet um 17 Uhr mit einem Konzert.
Interdisziplinäre Tagung zum Altar
Vom 23. bis 25. September widmet sich dann eine interdisziplinäre Tagung dem Jubiläum des Altars. So würdigt die Veranstaltung die herausragende Bedeutung des Altars und stellt ihn in einen größeren historischen, kirchengeschichtlichen und theologischen Zusammenhang. Auch die künstlerische Herkunft Brüggemanns, sein weiteres Schaffen sowie Fragen zur Restaurierung und zu Besonderheiten des Bordesholmer Retabels werden diskutiert.