Vom Mobile bis zur motorisierten Skulptur: Nordkirche zeichnet Kunst-Preisträger aus
26. April 2024
Die Preisträgerinnen und der Preisträger des Kunstwettbewerbs der Nordkirche unter dem Motto „Sehnsucht nach Atem“ stehen fest: Bei einem Festakt in Bützow zeichnet Bischof Tilman Jeremias Christine de Boom, Renate Schürmeyer und Jakob Grosse-Ophoff aus.
Christine de Boom (Klein-Görnow, Landkreis Ludwigslust-Parchim), Renate Schürmeyer (Bernstorf bei Grevesmühlen) und Jakob Grosse-Ophoff (Rostock) sind die Preisträger des 3. Kunstwettbewerbs der Nordkirche in Kooperation mit dem Kirchenkreis Mecklenburg. Das Motto lautete „Sehnsucht nach Atem“.
Drei Sehnsuchtswerke mit Preisgeld ausgezeichnet
Überzeugt haben sie eine Jury aus Kirchenleuten und Künstlerinnen mit einem Mobile aus Weißblechdosen und Transparentpapier (Renate Schürmeyer: „Blau“), einer fotografierten Porträtserie auf Video (Christine de Boom: „Durch Atmen“) und einer Skulptur, die durch einen Motor über Zahnräder bewegt wird (Jakob Grosse-Ophoff: „Sehnsucht nach Atem“).
Die Preisverleihung findet im Rathaus und der Stiftskirche von Bützow mit Bischof Tilman Jeremias statt: Er händigt den Preisträger:innen ihre Urkunden und Geldpreise von jeweils 1.500 Euro aus. Insgesamt hatten sich 56 Künstlerinnen und Künstler aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern an dem Wettbewerb beteiligt.
Atem bedeutet auch Geist
„In der Bibel bedeutet Atem gleichzeitig Geist, auf Lateinisch Spiritus. Der göttliche Geist ist nicht zu unterscheiden vom Atem. Erst als Gott dem geformten Lehmklumpen Atemluft einhaucht, wird dieser ein lebendiger Mensch. Atemluft können wir uns nicht holen, sie wird uns wie der Akt des Atmens selbst geschenkt“, so Bischof Tilman Jeremias.
„Kunst zu machen, bedeutet also, beschenkt zu werden von Inspiration, sich vom Geist Gottes beatmen zu lassen“, ergänzt der Bischof. Die fachliche Laudatio hält die Hamburger Kuratorin Zarah Hasson-Taheri.
Kunst und Kirche können sich gegenseitig beflügeln
Begleitet wird der Festakt durch die bekannte mecklenburgische Autorin Helga Schubert, die bei der Veranstaltung aus ihren Werken lesen wird. Sie wirbt auch für weniger Berührungsängste zwischen Kirche und Kunst.
„Ich wünsche mir Offenheit von der Kirche, Regale mit Büchern aus den Nachlässen in den Gemeindehäusern, Ausstellungen, gemeinsame Ausflüge zu Museen und Kunsthallen, Dokumentarfilme zusammen mit den Heimatvereinen. Ich wünsche mir von Künstlern unserer Region, Schwellenängste zu überwinden, wenn sie vielleicht Atheisten sind, um sich für Veranstaltungen in Kirchen zur Verfügung zu stellen“, so Schubert.
Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet vom Träger des Deutschen Jazzpreises 2023: In der Stiftskirche spielt Volker Holly Schlott Saxophon.