Vorlesungsreihe zu "Rostock-Lichtenhagen 1992-2017"
10. Mai 2017
Die Universität Rostock erinnert mit einer Vorlesungsreihe an die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August vor 25 Jahren. Die Reihe beginnt am 11. Mai mit einem Vortrag der Journalistin Heike Kleffner zum Thema "Generation Lichtenhagen“.
Kleffner will unter anderem über die Frage sprechen, ob Verbindungslinien von Lichtenhagen bis zur terroristischen Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gezogen werden können. Fortgesetzt wird die Reihe am 1. Juni mit einem Vortrag des Historikers Wolfgang Benz zum Thema "Sinti und Roma. Die unerwünschte Minderheit". Am 6. Juli findet unter dem Titel "Wie kann Integration in der Kommune gelingen" eine abschließende Diskussionsveranstaltung statt. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr (Hörsaal 323 in der Ulmenstraße 69, Haus 1), der Eintritt ist frei.
Landeszentrale für Politische Bildung fördert Kunstwettbewerb
Noch bis zum 30. Mai können sich Interessierte für den <link http: wettbewerbe-aktuell.de downloads wettbewerbe_frei auslobung.pdf link-extern>Kunstwettbewerb der Stadt Rostock bewerben, der anlässlich des 25. Jahrestages der rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen ausgeschrieben wurde. Ziel des Wettbewerbs sei, der Erinnerung an das Pogrom eine dauerhafte, sichtbare Form an den Orten zu geben, die mit den Ereignissen 1992 in Bezug stehen. Als Beispiele werden das Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen und das Rostocker Rathaus genannt. Für die Realisierung des ausgewählten Vorschlages stehen bis zu 105.000 Euro zur Verfügung. Die Landeszentrale für Politische Bildung fördert den Wettbewerb mit 50.000 Euro.
Vom 22. bis 26. August 1992 war es in Rostock-Lichtenhagen zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen gekommen. Am 24. August hatten Hunderte Jugendliche und Erwachsene, darunter viele Rechtsradikale, die kurz zuvor geräumte Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber im Sonnenblumenhaus sowie ein benachbartes Wohnheim für Vietnamesen belagert und aus der Menge heraus Steine und Brandsätze geworfen. Mehr als 100 Vietnamesen und einige Deutsche hatten sich nur durch Flucht auf das Dach des Hauses vor dem Feuer retten können.