Gottesdienste und Veranstaltungen

Weltgebetstag der Frauen widmet sich Taiwan

Bild zum Weltgebetstag 2023 mit dem Titel "I Have Heard About Your Faith" von der taiwanischen Künstlerin Hui-Wen Hsiao.
Bild zum Weltgebetstag 2023 mit dem Titel "I Have Heard About Your Faith" von der taiwanischen Künstlerin Hui-Wen Hsiao.© 2021 World Day of Prayer International Committee, Inc.

28. Februar 2023

Mit zahlreichen Gottesdiensten und Veranstaltungen wird rund um den 3. März in der Nordkirche und weltweit der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. 2023 steht er unter dem Motto "Glaube bewegt". Die Liturgie kommt in diesem Jahr von Christinnen aus Taiwan.

Der Weltgebetstag wird seit 130 Jahren gefeiert. Inzwischen beteiligen sich christliche Gemeinden in rund 150 Ländern. Im Mittelpunkt der ökumenischen Veranstaltung steht der Wunsch, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können.

Jedes Jahr ist ein anderes Land im Fokus. 2023 ist es Taiwan – so haben Christinnen aus Taiwan die Liturgie des Gottesdienstes verfasst. 

Fünf Prozent Christen in Taiwan

Taiwan kämpfe derzeit besonders um seine Unabhängigkeit und Demokratie, hieß es vonseiten der Organisatorinnen. Die Frauen seien emanzipiert und stolz auf Demokratie und Wirtschaft. Zugleich litten sie unter niedrigen Gehältern, traditionellen Erwartungen und häuslicher Gewalt.

In Taiwan gehörten lediglich etwa fünf Prozent der Bevölkerung dem Christentum an. Das Land sei von Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus geprägt.

Worum geht es beim Weltgebetstag?

Stimmen aus der Nordkirche:

"Weltgebetstag ist für mich Solidarität, die ich greifen kann. Weltweite Verbundenheit. Gesellschaftliche Themen der Gottesdienstordnung aufgreifen und sie in den eigenen Kontext stellen. Jedes Jahr aufs Neue ein Land und ein Thema in den Blick zu nehmen."

Julia Ohm, Referentin für Weltgebetstag, Frauenwerk der Nordkirche

Stimmen aus der Nordkirche:

"Über den Tellerrand schauen;  mit den Augen und Stimmen von Frauen aus aller Welt sich dem Reden und Handeln entgegenstellen. Parteilich sein und Frauenrechte stärken."

 Sabine Klüh, Referentin Frauenarbeit im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde / Weltgebetstags-Team SH 

Stimmen aus der Nordkirche:

"Außerdem haben wir immer gemerkt, dass das jeweilige Weltgebetstags-Land oft im Zentrum der Weltöffentlichkeit stand, sei es durch Wahlen, durch Naturkatastrophen usw. Somit ist der WGT mit seinen Themen immer auch sehr präsent."

Birgitt Wulff-Pfeifer, Ehrenamtliche im Weltgebetstags-Team, Holm

Stimmen aus der Nordkirche:

"Für mich ist auch mein ganz egoistisches Erleben wichtig: bei der Vorbereitung hier versammeln sich in Gemeinden die engagierten Menschen, die in Kirche und Politik wirklich etwas von Gott verwirklichen, sodass es sich ereignet. Diese Weltgebetstags-Gruppen sind ein wichtiger Anlaufpunkt und wurden Heimat für mich und meine Träume."

Silke Schrank-Gremmelt, Ehrenamtliche im Weltgebetstags-Team SH, Schaalby

Stimmen aus der Nordkirche:

"Ich liebe es, von anderen Ländern und Menschen zu erfahren. Von ihrer Geschichte von ihrer Kultur von ihrem Alltag. Ich liebe es immer wieder, zu erfahren wie Gottes Wort zu den Frauen, zu mir spricht. Ich freue mich mein neues Wissen, mit anderen zu teilen. Es macht mir Freude von Gott zu erzählen."

Konstanze Feischen, Ehrenamtliche im Weltgebetstags-Team SH, Süderbrarup

Thematisch wird es um Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts gehen: Angesichts äußerer Bedrohungen und des schon länger schwelenden Konflikts zwischen Taiwan und China sind diese drängender denn je. 

Rund 300 Gottesdienste werden laut Frauenwerk in der Nordkirche gefeiert. In Hamburg gibt es rund 60 Feiern, darunter ein internationaler Gottesdienst um 19 Uhr in der Hauptkirche St. Petri. In Lübeck finden ebenfalls zahlreiche Weltgebetstags-Gottesdienste statt, unter anderem um 16 Uhr in der Lutherkirche und um 18 Uhr im Dom. In Rostock wird um 14.30 Uhr im Katharinensaal im Gemeindezentrum der Christuskirche gefeiert, in Kiel treffen sich Interessierte um 16 Uhr im Gemeindehaus Stephanus.

"Mit Taiwan steht in diesem Jahr ein Land im Mittelpunkt, welches zurzeit auch politisch immer wieder im Fokus steht", sagte Sabine Klüh, Referentin für Frauenarbeit im Zentrum für Kirchliche Dienste des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde.

Auch im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde beteiligen sich mehrere Gemeinden am Weltgebetstag der Frauen am 3. März.

Zum Video aus dem Kirchenkreis Nordfriesland

Im  Kirchenkreis Nordfriesland haben Ehrenamtliche mehrere Gottesdienste vorbereitet. Darüber hinaus gibt es einen Film der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland, der auf Youtube unter „Weltgebetstag Nordfriesland“ zu finden ist. Er enthält Impulse und Gedanken, Informationen und Meditatives, dazu ganz viel Musik aus dem Material des Weltgebetstagskomitees.

Hintergrund

Zu den Länderabenden, Gottesdiensten oder Projekttagen werden vielerorts Buffets mit landestypischen Speisen und Dia-Vorträgen angeboten. Themen wie Demokratie, Frieden und Menschenrechte stehen häufig im Mittelpunkt der ökumenischen Treffen.

Der Weltgebetstag wurde von christlichen Frauen gegründet, aber inzwischen feiern auch Männer mit. Christlicher Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören nach Angaben der Organisatorinnen beim Weltgebetstag untrennbar zusammen. Sichtbares Zeichen dafür sind etwa die Kollekten aus den Gottesdiensten. Mit dem Erlös werden Projekte in aller Welt unterstützt.

Die Idee zu der inzwischen weltgrößten ökumenischen Basisbewegung von Frauen stammt aus den USA, wo sich Christinnen 1887 erstmals zu einem Weltgebetstag versammelten. 1927 wurde der erste internationale Gebetstag gefeiert. Seit rund 70 Jahren wird dieser Tag auch in Deutschland begangen.

Veranstaltungen
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