Buch-Neuerscheinung

Wie viel Glaube braucht das Land?

Bei der Buchpräsentation von "Wie viel Glaube braucht das Land": Beate Bäumer (Leiterin des Katholischen Büros Schleswig-Holstein, v.l.), Utz Schliesky (Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages), Peter Harry Carstensen (ehemaliger Ministerpräsident Schleswig-Holsteins) und Frank Zabel (Leiter Stabsstelle Presse und Kommunikation).
Bei der Buchpräsentation von "Wie viel Glaube braucht das Land": Beate Bäumer (Leiterin des Katholischen Büros Schleswig-Holstein, v.l.), Utz Schliesky (Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages), Peter Harry Carstensen (ehemaliger Ministerpräsident Schleswig-Holsteins) und Frank Zabel (Leiter Stabsstelle Presse und Kommunikation).© Marco Chwalek

19. September 2017 von Lena Modrow

Am 22. Juli 2016 scheiterte der Antrag im Kieler Landtag mit nur einer Stimme: Der Gottesbezug wurde nicht in die Landesverfassung Schleswig-Holsteins aufgenommen. Unterstützer aus der Volksinitiative für die Aufnahme sind nun trotzdem noch einmal aktiv geworden: Sie haben das Buch "Wie viel Glaube braucht das Land?" herausgegeben, in dem unter anderem Politiker, Theologen und Journalisten diese Frage aus ihrer Sicht beantworten.

Das Buch 

Beate Bäumer/Frank Zabel (Hg.). "Wie viel Glaube braucht das Land?" 176 Seiten, 20 Euro. ISBN 978-3-451-37846-1, Herder 2017

Die Antworten dazu haben Beate Bäumer, Leiterin des Katholischen Büros Schleswig-Holstein, und Frank Zabel, Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation der Nordkirche, zusammengetragen. Unter anderem Jens Spahn (CDU), Ralf Stegner und Jürgen Weber (beide (SPD), der Verfassungsrechtler Hans-Jürgen Papier und die Journalistin Khola Maryam Hübsch beschäftigen sich darin mit Fragen wie: "Welche Rolle spielt der Glaube von Politikern für ihre Entscheidungen?", "Könnte ein Gottesbezug in der Verfassung sogar eine Brücke bauen für die Integration?" oder "Ist Religion wirklich Privatsache?" Das Buch gibt Anstöße für eine gesellschaftliche Debatte, die nach wie vor aktuell ist.

Schliesky: "Trennung von Kirche und Staat wären nicht in Gefahr geraten"

Das machte auch Utz Schliesky, Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages, deutlich. Die Beiträge zeigten, dass es in der gesellschaftlichen Debatte um mehr als um den Gottesbezug gehe, sagte er. Die grundsätzliche Frage heiße immer noch: "Was hält unser Land zusammen?" Fest stehe für ihn, dass die Trennung von Staat und Kirche nicht in Gefahr geraten wäre, wenn der Landtag für die Aufnahme in die Landesverfassung gestimmt hätte. Der ehemalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, damals Sprecher der Initiative, die mit Unterstützung rund 42.000 Stimmen gesammelt hatte, um den Landtag überhaupt dazu zu bewegen, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, zeigte sich sehr zufrieden, dass das Thema mit dem Buch wieder aufgenommen worden ist.

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