»Woche für das Leben« widmet sich der Suizidprävention
05. März 2019
Die Woche für das Leben 2019, eine gemeinsame Initiative der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland, widmet sich in diesem Jahr unter dem Titel »Leben schützen. Menschen begleiten. Suizide verhindern« der Suizidprävention.
Dabei geht es geht darum, die vielfältigen Beratungsangebote der Kirchen für suizidgefährdete Menschen – insbesondere die Telefonseelsorge – in der Öffentlichkeit stärker bekannt zu machen.
Denn in Deutschland gibt es pro Jahr rund 10.000 Suizidfälle. Und damit viele Fragen: Was sind die Hintergründe von Depression und Todeswunsch? Was ist gute Prävention? Welche Hilfen und Perspektiven gibt es für suizidgefährdete Menschen?
Telefonseelsorge begegnet auf "Ohrenhöhe"
Die Telefonseelsorge ist durchschnittlich in jedem 20. Anruf bzw. jeder 100. Mail damit konfrontiert, dass ihr Gegenüber Suizidgedanken äußert. „Ratsuchende können sich sicher sein, dass nicht über sie bestimmt wird, sie können den Kontakt auch jederzeit folgenlos beenden“, sagt Ruth Belzer von der Telefonseelsorge. „Erst diese Sicherheit macht es so manchem Menschen in einer suizidalen Krise möglich, sich zu öffnen.“ Die Begegnung auf „Ohrenhöhe“ sei es, die eine Stütze für Menschen in der Krise sein kann: Die geschulten Ehrenamtlichen am anderen Ende hören zu, definieren keine Ziele, bauen damit keinen Druck auf – aber bringen mitunter persönliche Erfahrungen ein.
Sorge um die Seele
„Verbindend ist das Verständnis von Seelsorge: Wir begegnen in jedem anderen Menschen Gottes Ebenbild – auch wenn er sich selbst nicht so sehen kann“, so Belzer. „Und ihm gebührt selbstverständlich die Sorge um seine Seele, unabhängig von seiner Leistung oder seinem Veränderungswillen.“
Hilfen und Perspektiven durch den Glauben
In der diesjährigen Woche für das Leben geht es auch darum, zu zeigen, welche Hilfen und Perspektiven der christliche Glaube anbietet und wie wichtig Solidarität des Umfeldes mit dem Mitmenschen, der selbst keinen Ausweg mehr sieht, sein kann. Um das Ziel der Enttabuisierung und Sensibilisierung zu erreichen, ist die Beteiligung möglichst vieler gesellschaftlicher und kirchlicher Institutionen notwendig, schreiben Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm im Vorwort zum Themenheft.