Zur Amtseinführung: Fünf Fragen an Pastorin Eva Rincke
28. Juni 2022
Eva Rincke wurde am Montag in ihr Amt als Leitende Pastorin des Hauptbereichs „Generationen und Geschlechter“ der Nordkirche eingeführt. Wir haben ihr im Vorfeld fünf Fragen gestellt. In ihren Antworten verrät sie unter anderem, was ihr Kraft und Zuversicht gibt und wo sie sich in der Nordkirche besonders gerne aufhält.
Was ist Ihr liebster Ort in der Nordkirche?
Die Domhalbinsel Ratzeburg. Allein darüber könnte ich ewig reden. Daher lieber Stichworte: Das Pastoralkolleg mit seinen wunderbaren Fortbildungen; auch meine Kinder waren Fans. Die Geschichte, die dort geatmet werden kann – neben Lindenblütenduft. Geburtsort der Nordkirche. Der Kreuzgang. Der See und die Eisdiele.
Welche zwei Stationen aus Ihrem Berufsleben waren für Sie wegweisend?
Ich war elf Jahre Pastorin im Dorf Rethwisch zwischen den Hansestädten Lübeck und Hamburg und mochte diese Lage sehr. Zwei spontane Stichworte: Tolle Weite und tolle Natur – aber wie kommt wer aus der Familie wann von A nach B? Tiefes Gemeinschaftsgefühl im Ort und Verbundenheit zur Dorfkirche und ihrem Friedhof – einschließlich kritisch-loyalem Mitdenken.
Anschließend war ich fünf Jahre Referentin der Kirchenleitung. Aus meiner Sicht die perfekte Ergänzung zu den Jahren davor! Ich freue mich im Nachhinein immer noch sehr, dass ich diese Arbeit tun durfte. Kurz gefasst war das Arbeit im Hintergrund für Persönlichkeiten im Vordergrund. Ich glaube, es gab keinen Tag, an dem ich nicht etwas Neues gelernt habe.
An welcher Kleinigkeit aus Ihrem Arbeitsalltag merkt man, dass Sie für die Kirche arbeiten?
Ich rede davon!
Eine Schülerin macht ein Praktikum bei Ihnen. Was zeigen Sie ihr, damit sie einen guten Einblick in Ihren Hauptbereich bekommt?
Eine Karte der Nordkirche und ein Computer ersetzen den Helikopterflug: Von Büsum, Ort unserer Mutter-Kind-Kureinrichtung nach Rostock, wo verschiedene Werke und Fachstellen in einer Bürogemeinschaft arbeiten. Dazwischen der Koppelsberg mit dem Jugendaufbauwerk, der Jungen Nordkirche und den Ökologischen Freiwilligendiensten.
Wir sehen auch die Beratungsstellen myriam („My rights as a female Migrant“), contra (Fachstelle gegen Frauenhandel) und cara*SH (Fachberatungsstelle für Prostituierte in Schleswig-Holstein), das Frauenwerk, das Männerforum, die Fachstelle Ältere, die Fachstelle Familien und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Erwachsenenbildung und natürlich die Gruppe von Menschen, die dies alles verwaltet. – Was ich der Schülerin damit zeigen möchte? Dass wir uns eine ganz, ganz große thematische Vielfalt zutrauen. Und dann würde ich sie anstrahlen und erzählen von der gesellschaftlichen und kirchlichen Anerkennung, die wir erleben.
Was hat Ihnen in Ihrem Berufsleben immer wieder Kraft oder Zuversicht gegeben?
Hier kann ich mich ganz kurz fassen. Kraft und Zuversicht kommen für mich aus einem Wissen, Glauben und Erleben: Ich bin nicht allein.