Lübecker Workshops machen Lust auf gelebte Demokratie
11. März 2025
Motivation, Selbststärkung und Teilhabe – darum soll es bei den Demokratie-Werkstätten an der Lübecker Luther Kirche gehen. Vom 21. bis 23. März veranstalten die Gedenkstätte und Mehrgenerationen-Arbeit der Lutherkirche Workshops, die Lust auf gelebte Demokratie in der Nachbarschaft machen sollen.
Im Zentrum steht die Frage: Wie können wir Demokratie mitgestalten? Dazu soll es einen regen Austausch und am Ende eine Präsentation im St. Lorenz-Viertel in Lübeck geben.
Der Funke der Begeisterung soll überspringen
„Wir wollen ganz bewusst kreativ an das Thema Demokratie herangehen“, sagt Gesa Hollaender von der Mehrgenerationen-Arbeit an der Lübecker Lutherkirche. Hollaender hat gemeinsam mit Christian Rathmer, dem Leiter der Gedenkstätte Lutherkirche, die Workshops geplant. Beiden ist es wichtig zu zeigen, dass gelebte Demokratie in der eigenen Nachbarschaft beginnt.
„Es geht darum, bei den Menschen Begeisterung auszulösen, damit sie sagen: Wir resignieren hier nicht. Wir lassen uns durch die politische Entwicklung nicht frustrieren. Wir sind uns unserer eigenen Interessen bewusst und verfolgen sie“, so Rathmer. Seit vielen Jahren veranstaltet die Gedenkstätte bereits Demokratie-Workshops, unter anderem mit der Holstentor-Gemeinschaftsschule.
Teilnehmende entwerfen Texte oder Bilder
Nach dem Auftakt am Freitag, der zum Kennenlernen beim Pizzaessen dient, geht es für die Teilnehmenden am Sonnabend, 22. März, in die drei Workshops: Die Künstlerin HannaH Rau von der Lübecker WortWerft wird dazu anregen, mit Worten zu experimentieren und den eigenen Ideen in Rap-Songs, Kurzgeschichten oder anderen Formaten Raum zu geben.
In der Fotowerkstatt mit dem Filmemacher und Fotografen Mathias Hollaender wird es darum gehen, der Demokratie ein Gesicht zu geben und daraus ein Foto-Puzzle zu erstellen. Die dritte Werkstatt wird von den Künstlerinnen Beate Glau und Dilek Uyarsal angeleitet. Sie ermuntern dazu, inneren Bildern Ausdruck zu verleihen – in gemalten Miniaturen, Transparenten und in einer Plastik.
Es ist auch Platz für Enttäuschung
„Die Teilnehmenden dürfen ihren Ideen und Wünschen Raum geben, vielleicht auch Frustration und Enttäuschung oder Wut“, betont Gesa Hollaender. „Wir werden wenig vorgeben.“
Bereits in Arbeit ist eine Demokratie-Maschine, die zum Abschluss der Workshops in Bewegung gebracht werden soll. „Dort gibt es auch einen Demokratie-Hebel, an dem jeder ziehen darf!“, so Hollaender. „Und die Maschine soll auch gefüttert werden“, erzählt Christian Rathmer. „Das zeigt: Man muss auch etwas hineingeben, wenn man etwas erhalten will.“
Die Ergebnisse der Workshops sollen nicht hinter verschlossenen Türen bleiben. Am Sonnabend wird es vor dem Hansering 20 (ehemals Drogerie Weinert) um 17 Uhr eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse für Menschen aus dem Stadtteil geben.