3. Ökumenischer Kirchentag: Digital und trotzdem zusammen
12. Mai 2021
Gesellschaftlicher Zusammenhalt, globale Verantwortung und Glauben sollen auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag vom 13. bis 16. Mai in Frankfurt am Main im Zentrum stehen. Unter dem biblischen Leitwort "schaut hin" sind rund 80 digitale Veranstaltungen geplant.
Wegen der Pandemie hat der Kirchentag eine weitgehend neue Programmstruktur entwickelt. Es wird einen zentralen Live-Stream, ein Kirchentags-Studio, Workshops und on-demand-Angebote geben.
Wegschauen ist keine Lösung
Das digitale Programm wird auf der Webseite oekt.de ausgestrahlt und alle Videostreams können ohne vorherige Anmeldung kostenlos abgerufen werden.
Julia Helmke, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, einem der Veranstalter des 3. ÖKT, macht kurz vor Beginn des Events klar, wie wichtig eine ehrliche und offene Debatte gerade zu Themen mit hohem Konfliktpotential ist: "Unser Leitwort 'schaut hin' (Mk 6,38) fordert uns auf, den Blick auch auf unbequeme Wahrheiten zu lenken. Wegschauen ist keine Lösung. Man darf von einem Ökumenischen Kirchentag erwarten, dass dort Klartext gesprochen wird. Und das werden wir auch tun."
Prominent besetzte Veranstaltungen
Als Beispiele für prominent besetzte Veranstaltungen nennen die Veranstalter die erwarteten Beiträge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Dialogformate mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
In andere Gesprächsrunden wollten sich die Bundesminister Jens Spahn (CDU) und Heiko Maas (SPD), die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Katrin Göring-Eckardt, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Josef Schuster und die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor mit ihren Gedanken und Positionen einbringen.
Dazu kommen Bibelarbeiten mit Prominenten wie Eckart von Hirschhausen, Margot Käßmann oder dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne).
Uraufführung des Oratoriums "Eins"
Das musikalische Highlight des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt am Main ist die filmische Uraufführung des Oratoriums "Eins" am 14. Mai. In dem Werk geht es um die Konflikte in den Anfängen der Christenheit. Das Oratorium wird auf der Seite des ÖKTs live gestreamt.
Die einzigen Veranstaltungen, die wie bislang geplant mit Teilnehmern stattfinden, sind die konfessionellen Gottesdienste am Samstagabend und der Abschlussgottesdienst am Sonntag. Alle anderen Veranstaltungen finden ohne Publikum vor Ort statt.
Teilnahme an Mahlfeiern
Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf den Gottesdiensten am Samstagabend. Dort dürfen Teilnehmer auch an Mahlfeiern der jeweils anderen Konfession teilnehmen. Das war im Vorfeld theologisch diskutiert worden. Der Vatikan hatte seine Ablehnung dieser Praxis erklärt.
Auch zahlreiche Akteure aus der Nordkirche gestalten das digitale Programm mit. Zum Schwerpunkt Glaube und Spiritualität live aus dem ÖKT-Studio am Sonnabend um 15 Uhr sind neben Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt auch Dr. Emilia Handke, Leiterin von Kirche im Dialog, und Ulf Werner, Pastor in Hamburg, mit dabei. Auch Julius M. Radtke, Theologe und Sinnfluencer, und Josephine Teske, Pastorin und Influencerin aus Büdelsdorf, sind beteiligt.
Open-Air-Gottesdienst in Greifswald
Dom GreifswaldEZ: Bericht Ökumenische Gruppe im Norden feiert gemeinsam: Der "kleine Kirchentag von Pinneberg"
Am Sonntag, 16. Mai, wird auf der Domwiese in Greifswald der Gottesdienst vom Ökumenischen Kirchentag aus Franfurt live gestreamt. Beginn ist bereits um 9.30 Uhr mit einem musikalischen Vorprogramm mit Unterstützung der Band der Johanneskirche.
Von 10 bis 11 Uhr wird der Kirchentagsgottesdienst auf eine LED-Wand gestreamt. Im Anschluss gibt es noch eine halbe Stunde musikalischen Ausklang.
Bereits am Sonnabend, 15. Mai, werden auch einzelne Kirchentagsveranstaltungen im Dom auf einer Leinwand zu sehen sein.