Karfreitag

500 bei Prozession auf dem Lübecker Kreuzweg

Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße tragen das Kreuz durch Lübecks Altstadt.
Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße tragen das Kreuz durch Lübecks Altstadt.© Erzbistum Hamburg / Marco Heinen

15. April 2022

Knapp 500 Christen zogen auf dem ältesten Kreuzweg Deutschlands am Karfreitag durch die Lübecker Innenstadt. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte er wieder in einer Prozession stattfinden.

Gemeinsam mit der evangelischen Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg/Lübeck), dem katholischen Erzbischof Stefan Heße und dem ehemaligen Ministerpräsidenten, Björn Engholm, erinnerten die Gläubigen an fünf Stationen an das Leiden und Sterben Jesus Christi. Der diesjährige Kreuzweg stand unter der Überschrift „Zusammenhalt“.

Fehrs: "Nein zur Gewalt. Ja zum Widerspruch."

Bischöfin Kirsten Fehrs erklärte an der ersten Station des Kreuzweges: „Wo immer Menschen zu Opfern gemacht werden, ist Position gefragt. Klare Position. Ein Nein zur Gewalt. Ein Ja zum Widerspruch. Und ein aktiver Einsatz für die Demokratie, in der die Würde jedes einzelnen Menschen gelten muss.“

Alle müssten Zusammenhalt zeigen und ein Nein aussprechen, wenn Macht missbraucht wird, wenn Völkerrecht gebrochen wird. Jede und jeder werde mit seinen Gebeten, seinem Mitgefühl und seinen Hoffnungskräften gebraucht, „gerade in dieser Zeit, damit dem Leid ein Ende bereitet wird.“.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lübecker Kreuzwegs 2022.© Erzbistum Hamburg / Marco Heinen

Karfreitag: Tag der Klage, des Kummers, der Trauer

„Fassungslos, sprachlos und ohnmächtig stehen wir vor der Eskalation der Gewalt, der Not und dem Leiden der Menschen“, sagte Erzbischof Heße an der letzten Station auf dem Jerusalemsberg. Karfreitag sei der Tag der Klage, des Kummers, der Trauer, der Tag des Unaussprechlichen. „Jesus stirbt für uns am Kreuz. Aber: Er überwindet den Tod, er befreit und rettet uns.“ So denke er hoffnungsvoll an die Menschen in der Ukraine, an die Menschen, die auf der Flucht sind und leiden.

Zur Geschichte des Lübecker Kreuzwegs

Der Lübecker Kreuzweg ist der „Via Dolorosa“ in Jerusalem nachgebildet, den Jesus nach seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung gegangen sein soll. Begründet wurde der Kreuzweg von dem Lübecker Kaufmann und Ratsherrn Hinrich Konstin, der 1468 eine Pilgerreise nach Jerusalem unternommen hatte. Er starb 1482 kinderlos und verfügte in seinem Testament, dass von seinem Vermögen ein Kreuzweg gebaut werden sollte.

Der Kreuzweg beginnt an einem Relief der evangelischen Jakobi-Kirche: „Hir beginet de crucedracht Christi bute de borchdare to Jherusale“ (Hier beginnt die Kreuztragung Christi durch das Burgtor zum Jerusalemsberg). Vor den Stadtmauern hatte Konstin den Jerusalemsberg aufschütten lassen.

Hier an der Konstinstraße sieht man heute neben dem Brahms-Institut einen rund vier Meter hohen Hügel. Ursprünglich muss er höher gewesen sein, denn die Franzosen hatten während ihrer Belagerung 1813 einen Teil abgetragen. 17 stattliche Eichen umrahmen das Denkmal mit der Kreuzigung Jesu.

Seit 2004 ist der Kreuzweg ökumenisch und wird an jedem Karfreitag um 10 Uhr von etwa 800 Gläubigen begangen.

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