Ökumenische Kreuzwege im Norden am Karfreitag
07. April 2023
Kreuzwege erinnern an die Stationen des Leidens und Sterbens von Jesus Christus. In Norddeutschland ziehen seit vielen Jahren Menschen auf unterschiedlichen thematischen Kreuzwegen durch Städte und Gemeinden, um auf aktuelle politische und gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.
„Bedrohung. Mut. Friede“ lautet das Motto des ältesten deutschen Kreuzweges, der durch Lübeck führt. Es werden Hunderte Gläubige erwartet, die mit einem Holzkreuz durch die Altstadt ziehen und an fünf Stationen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus erinnern.
Pressemitteilung: Ökumenischer Kreuzweg stellt sich aktuellen Herausforderungen
Ansprachen an den einzelnen Stationen halten neben Erzbischof Dr. Stefan Heße und Bischöfin Kirsten Fehrs, der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm (SPD), die Hamburger Generalkonsulin der Ukraine Irina Tybinka sowie die Enkelin des Lübecker Märtyrers Karl Friedrich Stellbrink, Anke Laumayer, und Pastor Lutz Jedeck von der St.-Jakobi-Kirche.
![Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lübecker Kreuzwegs 2022. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lübecker Kreuzwegs 2022.](/fileadmin/_processed_/6/6/csm_Station_Kreuzweg_Luebeck_2022_993e890cd2.jpg)
Kreuzweg ist Botschaft des Widerstands
„Vor 80 Jahren wurden die Lübecker Märtyrer hingerichtet. Ihr mutiger Einsatz für Würde und Gerechtigkeit haben sie das Leben gekostet“ erinnert Erzbischof Heße. Für Bischöfin Kirsten Fehrs antwortet der Kreuzweg auf das unermessliche Leid, welches durch Kriege und Diktaturen weltweit verursacht werde mit der Botschaft des Widerstands und des aufrichtigen Mitgefühls.
Kreuzweg für die Rechte von Geflüchteten durch Hamburg
Mit dem Appell zur Achtung von Menschenwürde und Menschenrechten von Geflüchteten ruft ein ökumenisches Bündnis zu ihrem jährlichen „Kreuzweg für die Rechte von Geflüchteten“ auf. Start ist um 12.30 Uhr vor dem Rathaus.
Alle Informationen zum Kreuzweg für die Rechte von Geflüchteten auf der Website
Er führt in diesem Jahr bereits zum 23. Mal durch die Hamburger Innenstadt und steht unter dem Motto des Bibelverses „Weint über Euch und Eure Kinder!“ aus dem Lukas-Evangelium.
![Der Kreuzweg in Hamburg Menschen gehen am Karfreitag einen Kreuzweg in Hamburg](/fileadmin/_processed_/3/6/csm_Kreuzweg_Hamburg_2020_bf01c2ac0d.jpg)
Umgang mit Geflüchteten verletzt Menschenwürde und Menschenrechte
„Der Bibelvers erinnert uns daran, dass wir nicht nur die Menschenrechte und Menschenwürde von Geflüchteten und Migrant:innen verletzen, sondern auch unsere eigene Würde als Menschen in der Einen Welt, als Bürger:innen in einem demokratischen Rechtsstaat“, betont Dietrich Gerstner, Mitglied der Basisgemeinschaft „Brot & Rosen“ in Hamburg.
Würde und Rechte der Geflüchteten würden verletzt, wenn sie an den Außengrenzen in Lager gesteckt, gänzlich zurückgewiesen oder hier mit Misstrauen und Angst begrüßt würden.
Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, ergänzt: „‘Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, unterdrückt nicht die Fremden‘ heißt es an anderer Stelle in der Bibel. Der Kreuzweg ist nicht nur Klage über das andauernde Leid vieler Geflüchteter.
Er ist ein Weg der Solidarität, er fordert ein Umdenken in Politik und Gesellschaft.