Altbischof Wilckens feiert 90. Geburtstag
05. August 2018
Der Lübecker Altbischof Ulrich Wilckens feiert am Sonntag (5. August) seinen 90. Geburtstag.
Wilckens war Theologie-Professor in Berlin und Hamburg. Bekannt geworden ist er unter anderem durch seine auflagenstarke Übersetzung des Neuen Testaments und seine Predigt zur Trauerfeier von Ministerpräsident Uwe Barschel (CDU). Er lebt in Lübeck und publiziert immer noch theologische Beiträge.
Landesbischof Ulrich lobt Wilckens' Engagement
Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich würdigte Wilckens' Einsatz "für eine an der Schrift ausgerichtete, erkennbare evangelisch-lutherische Kirche" sowie sein Engagement in politischen und sozialen Fragen. "In der Bischofskonferenz haben wir Sie stets als Bruder mit einem erkennbaren evangelisch-lutherischen Profil erlebt, der aus klarer theologischer Position heraus auch den Diskurs nicht gescheut hat", heißt es in dem veröffentlichten Brief. Die Nordkirche hatte zu Wilckens' 90. Geburtstag bereits im April ein Symposion mit hochkarätigen Theologen veranstaltet.
Freundschaften über Konfessionsgrenzen hinweg
Von 1982 bis 1991 war Wilckens Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). In dieser Funktion habe er Entscheidendes beigetragen zur Überwindung der Trennung zwischen den Konfessionen, schreibt Ulrich. Sein leidenschaftliches ökumenisches Engagement sei auch erkennbar an persönlichen Freundschaften, die über Konfessionsgrenzen hinweg gewachsen seien.
Glückwünsche von Bischöfin Fehrs
Auch Bischöfin Kirsten Fehrs gratuliert Wilckens in einem Brief. „Das Bemühen um die Ökumene, aber auch um die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und kirchlicher Praxis zeichnet Ihr Werk in besonderer Weise aus“, schreibt die Hamburger Bischöfin. „Auch wenn Sie nun bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Ruhestand leben, so beobachten Sie Kirche und Welt nach wie vor mit großer Aufmerksamkeit. Möge Gott Ihnen dafür weiterhin einen klaren Blick und ein offenes Herz schenken.“
Wilckens war Professor in Berlin und Hamburg
Wilckens ist gebürtiger Hamburger. Während des Krieges zog seine Mutter mit den Kindern nach Hinterzarten (Schwarzwald). 1944 wurde Wilckens mit 16 Jahren noch eingezogen und überlebte einen Panzerangriff. Nach Stationen an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und Marburg wurde er 1960 Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Berlin. 1968 wechselte er an die Universität Hamburg.
Derzeit schreibt er an seiner Biografie
1981 wurde er zum Lübecker Bischof gewählt. Nach einer schweren Krebserkrankung trat er 1991 in den Ruhestand. Als Pensionär publizierte er die sechsbändige "Theologie des Neuen Testaments", die er auch als sein theologisches Vermächtnis betrachtet. Derzeit schreibt er seine Biografie. Wilckens ist inzwischen Witwer und Vater von drei Töchtern sowie Großvater und Urgroßvater.