Anonyme Großspende für Lübecker Briefkapelle
04. Januar 2021
Eine anonyme Spende ermöglicht die Sanierung der Briefkapelle der Lübecker Marienkirche. Sie ist seit Jahren dringend notwendig und kostet und rund eine Million Euro.
Wie die "Lübecker Nachrichten" unter Bezug auf Angaben von Marienpastor Robert Pfeifer berichten, spendet ein Privatmann diese Summe. Er sei ein Geschäftsmann, der nicht aus der Hansestadt Lübeck kommt und anonym bleiben möchte. Der Mann habe die Marienkirche vor einigen Jahren erstmals besucht, und sei seitdem von ihr fasziniert.
Andere Arbeiten müssen noch warten
Da der Wohtäter wollte, dass sein Geld für eine definierte Maßnahme eingesetzt wird, habe ihm die evangelische Kirchengemeinde die Briefkapelle vorgeschlagen, heißt es in dem Bericht. Die Briefkapelle ist eine der 19 Kapellen in St. Marien und bedarf dringend einer Aufarbeitung. Der Name leitet sich von den Schreibern ab, die in der Kapelle einst ihre Stände hatten.
Insgesamt werden laut Bericht in den kommenden zehn Jahren etwa 40 Millionen Euro benötigt für Arbeiten im Kircheninneren von St. Marien inklusive der Anschaffung einer neuen Orgel. Ein Zuschuss von 14 Millionen Euro vom Bund sei bereits zugesagt worden, heißt es.
St. Marien ist Vorbild für weitere Kirchenbauten
Mit ihren mächtigen 125-Meter-Türmen und dem 38 Meter hohen Kirchenschiff ist die 750 Jahre alte Marienkirche in Lübeck die erste hochgotische Ostsee-Kirche und Vorbild für rund 70 weitere Bauten wie in Wismar, Stralsund, Danzig und Riga.
Die Mutterkirche der Backsteingotik sollte als Zeichen eines mächtigen Bürgertums größer und schöner werden als der benachbarte Dom des Klerus, dessen Türme 115 Meter hoch sind. St. Marien ist Teil des Unesco-Welterbes Lübecker Altstadt.