Aschermittwoch: Christen starten in die Fastenzeit
10. Februar 2016
Fasten gilt als Symbol der Buße und der spirituellen Erneuerung. In den sieben Wochen vor dem Osterfest nehmen sich viele Christen mehr Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet, um sich selbst und Gott näherzukommen. Egal ob Fleischfasten, Autofasten oder der Verzicht auf Handy und Internet - es gibt viele Möglichkeiten:
Die Bibel berichtet an mehreren Stellen von einer 40-tägigen Fastenzeit: Mose, Elias und Jesus bereiten sich auf diese Weise frei von äußeren Ablenkungen auf ihren göttlichen Auftrag vor. Eine an Aschermittwoch beginnende 40-tägige allgemeine Fastenzeit – die Sonntage gelten nicht als Fastentage – breitete sich erst ab etwa 700 in der Christenheit aus. Dabei stand der Zweck der Buße im Vordergrund.
Rund drei Millionen Menschen in der evangelischen Kirche beteiligen sich heute an der Fasteninitiative "7 Wochen Ohne", um aus gewohnten Konsum- und Verhaltensweisen auszusteigen und neue Lebensziele zu finden.
"Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge"
Mit der Fastenaktion "7 Wochen ohne" setzt die Evangelische Kirche in Deutschland nach Ansicht ihres Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm auch ein Zeichen gegen Pauschalurteile gegenüber Flüchtlingen. Das diesjährige Motto "Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge" sei eine Aufforderung, bei allen negativen Schlagzeilen über die Zuwanderer stets zu differenzieren, sagte der Theologe. "Unser Herz kann uns helfen, die Kraft der Unterscheidung zu wahren, um nicht ängstlich oder hasserfüllt zu werden."
Verein Andere Zeiten: "7 Wochen anders leben"
Für die Fastenzeit bietet der Verein "Andere Zeiten" zwei Aktionen an: die wöchentliche Briefaktion "7 Wochen anders leben" und den Fasten-Wegweiser mit täglichen Impulsen. Mit einem Gottesdienst im Hamburger Mariendom startet die Aktion am Aschermittwoch um 20 Uhr.
"7 Wochen mit" Produkten aus Fairem Handel und der Region
Die ökumenische Aktion "7 Wochen mit" lädt dazu ein, sich Gedanken zu machen über den alltäglichen Konsum. Sich darauf zu besinnen, welchen Wert das tägliche Brot für hat, sich aus dem täglichen Trott heraus zu lösen und neue Wege zu beschreiten ist Ziel der Fastenaktion.
Fasten für Jugendliche: "Probier's mal"
Unter dem Motto "Probier's mal" startet das Jugendpfarramt der Nordkirche eine Fastenaktion für Jugendliche. Die Aktion soll dazu motivieren, die eigenen Essgewohnheiten zu hinterfragen und neue Dinge auszuprobieren. Eine App informiert über Fairen Handel, Regionale Produkte und die Biologische Landwirtschaft.
"Autofasten" für das Klima
Evangelische Landeskirchen sowie katholische Bistümer in Deutschland und Luxemburg laden in diesem Jahr erneut zum "Autofasten" ein. Ziel der zum 19. Mal stattfindenden Aktion sei, Verantwortung für die Schöpfung im Alltag bewusst zu leben und über eigene Mobilitätsgewohnheiten nachzudenken, heißt es auf der Homepage <link http: www.autofasten.de link-extern>www.autofasten.de. Vom 21. Februar bis 20. März sind Autofahrer aufgerufen, ihr Fahrzeug so wenig wie möglich zu nutzen.
Hilfe für Geflüchtete in der Fastenzeit
Die Diakonie Katastrophenhilfe ruft Kirchengemeinden und Christen dazu auf, in der Fastenzeit Flüchtlinge zu unterstützen. In den mehr als 40 Tagen zwischen Aschermittwoch und Ostern sollten sie Menschen auf der Flucht in Gebeten und Gedanken begleiten und die Arbeit für Geflüchtete unterstützen.
FASTENZEIT
Passionsandachten und Gottesdienste am Aschermittwoch finden Sie im <link http: www.nordkirche.de veranstaltungen gottesdienste link-extern>Gottedienstkalender der Nordkirche
In der katholischen Kirche zeichnet der Priester am Aschermittwoch ein Aschekreuz als Symbol der geistigen Reinigung und der Vergänglichkeit auf die Stirn der Gottesdienstbesucher.
Fastenzeiten sind in fast allen Religionen bekannt, so etwa der Fastenmonat Ramadan im Islam. Juden haben den Fastentag Jom Kippur. Am Ende der Winterzeit fasten viele Menschen allerdings auch mit dem Wunsch nach ganzheitlichem Wohlbefinden. Viele schwärmen zugleich von einer geistigen Freiheit während des Verzichts auf Nahrung.