Auschwitz-Gedenken in der Nordkirche - Bischöfin Fehrs predigt im Michel
22. Januar 2013
Hamburg. Zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 findet am Sonntag, 27. Januar, um 10 Uhr ein Gottesdienst im Hamburger Michel statt. Bischöfin Kirsten Fehrs wird an die Opfer der Gewalt und des Nationalsozialismus erinnern. Der Jahrestag wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus bestimmt. Dazu gibt es in der Nordkirche eine Vielzahl von Veranstaltungen.
Hier eine Auswahl der Gottesdienste und Veranstaltungen:
Im Schleswiger Dom wird um 10 Uhr ein Gottesdienst zum "Rettungswiderstand" gefeiert. Darin wird an Menschen erinnert, die im Verborgenen Juden halfen und so deren Überleben ermöglichten. Beteiligt sind Pröpstin Johanna Lenz-Aude und der Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Pastor Joachim Liß-Walther. Um 11.30 Uhr spricht die Flensburger Historikerin Bettina Goldberg im Gemeindehaus "Domhalle" über die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein.
Erinnerungen an die Helfer im Verborgenen
In Hamburg-Altona wird um 12 Uhr am Technischen Rathaus (Jenssenstraße 1) eine Gedenktafel enthüllt, die an das ehemalige Zwangsarbeiterlager in der Norderstrasse (Nähe Hauptbahnhof) erinnert. Anwesend sind auch Angehörige von ehemaligen französischen Zwangsarbeitern.
Gedenk-Lesung im Michel mit anschließender Prozession
Die Hamburger Autorenvereinigung hat zur traditionellen Gedenk-Lesung um 18 Uhr in den Michel eingeladen. Der Vorsitzende Gino Leineweber liest mit Hildegard Kempowski aus den Tagebücher von Walter Kempowski "Das Echolot". Kirchenmusikdirektor Manuel Gera improvisiert auf der Orgel. Im Anschluss zieht eine Prozession zur Nikolai-Ruine (Willy-Brandt-Straße), wo um 20 Uhr ein polnisch-ökumenischer Gottesdienst mit Generalkonsul Andrzej Osiak gefeiert wird. Zuvor spielt Gudrun Schmidtke auf dem Carillon im Turm.
Der Verein "Begegnungsstätte Poppenbüttel" veranstaltet um 11.30 Uhr eine Gedenkfeier am ehemaligen KZ-Außenlager Sasel (Petunienweg) mit jüdischer Musik. Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Oldenfelde feiert um 17 Uhr einen christlich-jüdischen Gottesdienst auf deutsch, hebräisch und englisch mit einem Klagegebet zur Shoa und dem christlichen Schuldbekenntnis von Coventry von 1948.
Gottesdienst auf deutsch, hebräisch und englisch in Hamburg
In der Heilandskirche (Winterhuder Weg 132) beginnt um 10.30 Uhr ein Gottesdienst unter dem Motto "Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung" In der Osterkirche Bramfeld (Bramfelder Chaussee 200) beginnt um 18 Uhr ein Konzert mit der Harburger Kantorei. Die Ansgar-Gemeinde Langenhorn (Langenhorner Chaussee 266) erinnert in einem Gedenkgottesdienst an die Hamburger Lehrerin Yvonne Mewes, die 1945 im KZ Ravensbrück umkam.
Bereits am Donnerstag (24. Januar) liest Gail Rosen in der Hamburger Rogate-Kirche (Wildschwanbrook) um 19.30 Uhr Texte der Holocaust-Überlebenden Hilda Stern-Cohen aus Maryland (USA). Ebenfalls am Donnerstag liest Andrea von Treuenfels um 19.30 Uhr in der Frauenbibliothek DENKtRÄUME (Grindelallee 43) Lebensgeschichten von jüdischen Mädchen und Frauen.
Gedenkgottesdienst und Andacht in Lübeck und Kiel
Im Dom zu Lübeck beginnt um 10.40 Uhr ein Gedenkgottesdienst gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Lübeck und Schülern der Oberschule zum Dom. Die Predigt hält Pastorin Imke Akkermann-Dorn von der evangelisch-reformierten Gemeinde Lübeck.
In der St. Nikolai-Kirche in Kiel wird um 17 Uhr an die Befreiung des KZs Auschwitz erinnert, Pastorin Markert und das Team des Frauenwerkes der Nordkirche halten die Andacht.
Kranzniederlegung und Rezitationen in Barth
In Barth im Landkreis Vorpommern-Rügen findet an diesem Tag eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung statt. Um 11.30 Uhr werden am KZ-Mahnmal Barth-Süd in der Chausseestraße der Bürgermeister der Stadt Dr.Stefan Kerth und Pfarrerin Annemargret Pilgrim zu den Anwesenden sprechen. Schülerinnen und Schüler des Gymnasialen Schulzentrums Barth beteiligen sich mit eigenen Gedanken und Rezitationen.