Modellregion deutsch-dänisches Grenzland

Bischöfe der Nordkirche und der dänischen Folkekirke zu Gast auf der ÖRK-Vollversammlung

Um Wunden der Geschichte und das Zusammenleben entlang der deutsch-dänischen Grenze heute ging es bei einem Podium in Karlsruhe. Von li n re: Jan Diedrichsen, Mathias Alpen, Bischöfin Marianne Christiansen, Bischof Elov Westergaard, Bischof Gothart Magaard, Uta Andrée.
Um Wunden der Geschichte und das Zusammenleben entlang der deutsch-dänischen Grenze heute ging es bei einem Podium in Karlsruhe. Von li n re: Jan Diedrichsen, Mathias Alpen, Bischöfin Marianne Christiansen, Bischof Elov Westergaard, Bischof Gothart Magaard, Uta Andrée.© Annelie Haack

07. September 2022 von Antje Wendt

"Identität und Toleranz gehören zusammen": Mit diesem Verständnis haben sich Geistliche aus Deutschland und Dänemark auf einem Podium bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen über ihr Zusammenleben entlang der Grenze ausgetauscht.

Es ging um Versöhnung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und das gelungene Zusammenleben heute. An der Diskussionsrunde nahmen Bischöfin Marianne Christiansen (Bistum Haderslev/Hadersleben und dänische Minderheitenkirche in Südschleswig), Bischof Elof Westergaard (Bistum Ribe/Ripen), beide dansk Folkekirke, sowie Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein und deutsche Minderheitenkirche in Nordschleswig der Nordkirche) teil. 

1
Bischöfin Marianne Christiansen (Bistum Haderslev/Hadersleben und dänische Minderheitenkirche in Südschleswig), Bischof Elof Westergaard (Bistum Ribe/Ripen), und Bischof Gothart Magaard.© Annelie Haack

nu

"Zur Versöhnung gehört das Erinnern, nur wenn die Geschichte nicht verschwiegen wird, können alle Anzeichen von Entfremdung, Nationalismus und Populismus wirksam entlarvt und überwunden werden", resümierte Dezernentin Uta Andrée im Anschluss. Es sei beeindruckend, wie die drei Kollegen sich als die Bischöfe aus dem Grenzland verstanden und nicht als Vertretende ihrer jeweiligen Minderheiten. 

Freude an Vielfalt 

Die deutsch-dänische Grenzregion gilt allgemein als Modellregion für ein gelungenes Zusammenleben über Grenzen hinweg. In der von den Minderheiten geprägten Region existieren neben der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche südlich der Grenze sowie der dänischen Folkekirke nördlich davon auch die jeweiligen Minderheitenkirchen mit ihren geistlichen Vertreterinnen und Vertretern vor Ort.

Wir brauchen die Erfahrung, dass Grenzen uns mehr verbinden als trennen. Bischof Gothart Magaard 

„Die deutsch-dänische Grenze ist heute ein Symbol des friedlichen und freundschaftlichen Miteinanders in der Region geworden. Zugleich sind die nationalen Zugehörigkeiten als Teil der Beheimatung wichtig. Wir brauchen die Erfahrung, dass Grenzen uns mehr verbinden als uns trennen. Wenn wir heute in guter Nachbarschaft leben wollen, dann benötigen wir Sensibilität und Interesse an den verschiedenen Perspektiven und Freude an Vielfalt und Zweisprachigkeit”, so Bischof Magaard. „Als Kirchen der Grenzregion wollen wir aktiv dazu beitragen, dass unser Miteinander vom Gedanken der Versöhnung geprägt ist.“

Einheit in Grenzgebieten

Das Tagesthema der Vollversammlung war "Einheit". "Da fügte sich das Podium zum Thema Minderheiten, Identitäten und Nationalität im Grenzland wunderbar ein", sagte Uta Andrée.

Es hätten nicht nur dänische und deutsche Teilnehmende Interesse an dem Podium gehabt, sondern auch Teilnehmende aus anderen Kontexten: "Eine Besucherin berichtete von Ihrer Community am nordöstlichen Rand von Indien im Bundesstaat Nagaland, an der Grenze zu Myanmar. Ein Teilnehmer erinnerte an den Völkermord in Ruanda 1994 und an die blutigen Auseinandersetzungen um die Rechte zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheit."

Verbindend sei die Frage gewesen, wie Ethnien ihre Identität bewahren und gleichzeitig ihre Feindschaft überwinden können.

1
Die deutsch-dänische Delegation ist in Karlsruhe angekommen. Von re n li: Bischof Gothart Magaard, Bischöfin Marianne Christiansen, Bischof Elof Westergaard, Dezernentin Uta Andrée, Jan Diedrichsen, Leiter der Vertretung des Schleswig-Holsteinischen Landtages bei der Europäischen Union, und Pastor Matthias Alpen, Lügumkloster.© privat

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite