Bischöfin Fehrs: Gemeinsam durch die Krise gehen
31. Mai 2020
Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, hat in ihrer Pfingst-Predigt dazu aufgerufen, "gemeinsam, mit dem Spirit weltweiter Nächstenliebe" durch die Corona-Krise zu gehen. "Wir brauchen jetzt den Pfingstgeist, der neue Perspektiven eröffnet", sagte Fehrs am Sonntag im Lübecker Dom.
Der Pfingstgeist mit seinem Wind gebe Auftrieb und Zuversicht: "Geradezu systemrelevant, dieser Pfingstgeist."
Sie habe den Eindruck, als seien viele Menschen trotz Corona-Lockerungen gar nicht so begeistert, "eher ausgebremst". Dabei mache ihr "der vollumfängliche Unmut" derjenigen Mühe, "die lautstark die von der Regierung auferlegten Regeln und Verbote beklagen, weil sie unstatthaft unsere Freiheit beschneiden würden", so Fehrs. Zwar sei es um der Demokratie willen geboten, sorgsam abzuwägen, ob Grundrechte eingeschränkt werden dürften. "Aber das geschieht doch auch! Wissend, dass alle Fehler machen können."
Dem Geist der Verständigung Tor und Tür öffnen
"Manche scheinen vergessen zu haben: Es ist das Virus, das uns unsere Freiheit nimmt, nicht die Regelungen, die uns vor dem Virus schützen sollen", betonte die Bischöfin. Politikerinnen und Politiker würden ihrer Einschätzung nach in dieser Zeit nach bestem Wissen und Gewissen mit den Konfliktsituationen ringen. "Da gilt es doch gemeinschaftlich mitzudenken, statt abzuwerten, es gilt, dem Geist der Verständigung Tor und Tür zu öffnen".