Bischof Magaard: Ostern ist das Licht der Hoffnung
08. April 2023
„Ostern feiern wir den Aufbruch ins Helle. Die Dunkelheit ist gewichen. Der Morgen des dritten Tages ist angebrochen. Christus ist auferstanden“, sagt der Schleswiger Bischof Gothart Magaard in seiner Botschaft zum Ostersonntag.
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Er fordert auf, dort, wo es dunkel sei, das Licht der Hoffnung hochzuhalten. Denn das sei die Botschaft, die wir am Ostersonntag feiern: „Zu Ostern scheint ein neues Licht ins Dunkle. Versöhnung, Hoffnung und Frieden leuchten auf und verbreiten sich in die Welt“, so der Bischof.
Die Botschaft zum Ostersonntag von Bischof Gothart Magaard im Wortlaut:
„Ostern feiern wir den Aufbruch ins Helle. Die Dunkelheit ist gewichen. Der Morgendes dritten Tages ist angebrochen. Christus ist auferstanden: Die Osterkerze leuchtet. Nun strahlt das Licht aus.
Wir selbst sind seit Ostern in ein anderes Licht gestellt. Es zählt nicht allein, was ich tue und bin: Meine Kraft oder meine Grenzen. Über mir leuchtet Gottes Licht.
Nach wie vor stehen wir zwar in der gleichen Welt mit ihren Abgründen und Lebensmöglichkeiten. Doch der Blick verändert sich: Auf mich selbst – und auf diese Welt. Die Hoffnungsperspektive weitet sich. Die Möglichkeiten, das Leben in und durch alle Krisen hindurch zu gestalten, erscheinen in einem neuen Licht. Der Glaube an die Auferstehung ist ein Hoffnungsglaube, der die Verantwortung für das Leben aufleuchten lässt.
An vielen Orten ist dieser Tage kein Licht: überall dort, wo Krieg und Zerstörung herrschen. Überall dort, wo Menschen ihrer Freiheit beraubt werden, Gewalt und Unrecht erleben. Doch auch dort hinein scheint ein neues Licht, das Osterlicht. Es deckt auf, dass Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit gegen den Willen unseres Schöpfers stehen.
Auch in unseren persönlich erfahrenen Dunkelheiten, in Erschöpfung oder Ratlosigkeit, sehnen wir uns nach Helligkeit. Gerade dort, wo es dunkel ist, muss das Licht der Hoffnung hochgehalten werden.
Unsere Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit lebt zu Ostern auf und gibt sich nicht mit Finsternis und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zufrieden. Das ist die Botschaft, die wir feiern:
Zu Ostern scheint ein neues Licht ins Dunkle. Es deckt auf, wo es dunkel ist. Das Osterlicht gibt Lichtblicke, die unserem Leben, unserem Handeln und Tun zeigen: Etwas von Gottes Ewigkeit strahlt schon in unsere Welt.
Versöhnung, Hoffnung und Frieden leuchten auf und verbreiten sich in die Welt. Das Osterlicht taucht die Welt in ein neues Licht aus Hoffnung und Möglichkeiten.
Martin Luther King, dessen Wirken auch in der Osterhoffnung gründete, benannte es so: 'Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große, segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – und zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.'
So wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und lebensfrohes Osterfest!“
Ihr Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein