"Churches for Future" demonstrieren für das Klima
20. September 2019
„Fünf vor zwölf“ läuteten im gesamten Nordkirchen-Gebiet die Glocken, es gab Klima-Andachten und mehrere Tausend nahmen an den Demonstrationen der „Fridays for Future“-Bewegung teil. Das Ziel: Eine Wende in der Klimapolitik anzustoßen.
Anlass für die war der bevorstehende Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York. Die Organisatoren der deutschen Proteste wollten zudem ein Signal an das Klimakabinett in Berlin senden, das am Freitagnachmittag sein Paket zum Klimaschutz vorstellen wollte.
Rund 70.000 Menschen demonstrierten in Hamburg
Einer der Aktions-Schwerpunkte lag in Hamburg, wo laut Polizei rund 70.000 Menschen auf die Straße gingen, darunter auch das kirchliche Bündnis „Churches for Future“.
Bereits am Morgen trafen sich überall in der Stadt Gruppen von Demonstranten und fuhren gemeinsam in die Innenstadt. Darunter waren viele Schulklassen und Kita-Gruppen mit bunten Plakaten. Um fünf vor zwölf läuteten die Glocken der Hauptkirchen St. Petri und St. Jacobi, "als Zeichen, dass es dringend Zeit ist, zu handeln", wie das Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ) mitteilte. Zu einer Andacht versammelten sich vor beiden Hauptkirchen jeweils etwa 100 Personen in lila T-Shirts und schlossen anschließend mit dem großen Demonstrationszug auf. Das Motto der Kirchen war: "Go for Gerechtigkeit".
"Klimaschutz ist ein Beitrag für mehr Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt"
Ziel dieser Proteste sei es, ein würdiges Leben für alle Menschen auf dieser Erde zu ermöglichen, sagte Pastorin Anne Freudenberg vom Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche auf der Abschlusskundgebung. „Am härtesten sind diejenigen betroffen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen: die Menschen im globalen Süden und unsere Mitgeschöpfe“, so Freudenberg. Sie stellte heraus, dass Klimawandel "wie ein Brandbeschleuniger" auf die Krisenherde der Erde wirke. "Klimaschutz ist daher ein Beitrag für mehr Frieden und Gerechtigkeit auf dieser Welt."
Mehr als 40 kirchliche Einrichtungen gehören zu "Churches for Future"
Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit hat „Churches for Future“ initiiert; diesem Bündnis sind bereits mehr als 40 Diözesen, Landeskirchen und kirchliche Einrichtungen beigetreten. Darüber hinaus hat Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt für die Nordkirche den Aufruf des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit zur Solidarisierung mit dem Anliegen von „Fridays for Future“ unterzeichnet.