Der Lübecker Dom trägt zum Geburtstag rot
24. Juni 2023
Eine riesige rote Schleife ziert den Lübecker Dom: Die Kirche feiert ihr 850-jähriges Bestehen – und eine ganze Stadt feiert mit. In der Festwoche, die noch bis zum 2. Juli andauert, gibt es rund 50 verschiedene Veranstaltungen für die ganze Familie.
Sieben Kirchtürme prägen die Stadtsilhouette Lübecks. Die beiden Domtürme sollen aber für die nächsten Tage besonders herausstechen: Kletterer haben am Nordturm der Basilika eine acht Meter breite und zehn Meter hohe rote Schleife angebracht. Der Grund ist der 850. Geburtstag des Doms in diesem Jahr. Eine rauschende Festwoche ist in voillem Gange.
Musik, Kinderspiele und Vorträge
Nach dem Start am Wochenende mit einem Abendsegen durch Bischöfin Kirsten Fehrs, einem Festgottesdienst und Picknick auf der Domwiese folgen am 1. Juli ein Steckenpferdrennen für Kinder und ein mittelalterliches Lager mit dem Hansevolk. Jeden Tag gibt es Live-Musik. Highlights sind etwa die AfroGospel Voices aus Hamburg (29. Juni). Auch Shantychöre und Ensembles von der Lübecker Musikhochschule geben Konzerte.
Dazu gibt es nahezu täglich Kurzführungen zur Domgeschichte. Auch für Kinder gibt es eine Führung mit dem Titel „Ein Einhorn im Dom“. Es bezieht sich auf einen Marienaltar in der Basilika, der Maria mit einem goldenen Einhorn auf dem Schoß zeigt.
Joachim Gauck kommt als Redner zum Fest
Im Rahmen einer Vortragsreihe zum Domgeburtstag sprechen die Landesbischöfin der Nordkirche Kristina Kühnbaum-Schmidt (29. Juni) und der Theologe und ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck (27. Juni).
„Wir möchten bewusst ein populäres Angebot machen, für jeden Geschmack“, sagt Pastorin Margrit Wegner, die mit ihrem Kollegen Martin Klatt zum Pfarrteam der evangelischen Domgemeinde gehört. Viele Ehrenamtliche hätten mitgeholfen, die Festwoche auf die Beine zu stellen. Alle Programmpunkte inklusive der roten Domschleife seien gesponsert, von Vereinen, Firmen und Privatleuten. „Halb Lübeck ist an der Festwoche beteiligt.“
Spenden für Sanierung gebraucht
Das Fest ist der Gemeinde eine Herzensangelegenheit. Die Gemeinde hätte keine Lust mehr auf das ewige Gejammer rund um die Domsanierung gehabt. „Mit dem Fest möchten wir mal richtig feiern und zeigen, wie Kirche auch sein kann“, sagt die Pastorin.
Das Geburtstagskind ist schon lange angeschlagen. Die 115 Meter hohen Türme des Doms müssen dringend saniert werden. Hauptprobleme sind Feuchtigkeit im Mauerwerk und teils große Risse. Schon seit mehreren Jahren sind die Türme mit Gerüsten und Zäunen abgesperrt, weil Backsteine aus dem Mauerwerk heraus fallen.
Die Sanierung soll insgesamt 23 Millionen Euro kosten. 6,5 Millionen Euro kommen vom Bund, der Rest muss vorwiegend über Spenden eingeworben werden. Hier geht es zu den Spendemöglichkeiten.