Diakonie fordert Aids-Behandlung für illegale Flüchtlinge
13. Juni 2019
Das Diakonische Werk Hamburg fordert eine bessere medizinische Versorgung für Menschen ohne Papiere, die an HIV oder Hepatitis B erkrankt sind. Bei Betroffenen, die am Anfang einer HIV- oder Hepatitis B-Infektion stehen, würden die dringend notwendigen Behandlungskosten nicht übernommen, kritisierte Landespastor Dirk Ahrens.
"Diese Versorgungslücke muss dringend geschlossen werden." Erst in einem fortgeschrittenem Stadium der Krankheit hätten sie die Möglichkeit eine Duldung zu beantragen, so dass die Behandlungskosten gedeckt werden können.
Anlass für den Vorstoß ist der Deutsch-Österreichische Aids-Kongress, der vom 13. bis 15. Juni in Hamburg tagt. Es bestehe ein großes gesellschaftliches Interesse an einer Behandlung dieser Menschen, so Ahrens, um das Infektionsrisiko für die gesamte Bevölkerung zu senken.
Rund 15 Menschen pro Jahr betroffen
Nach den Erfahrungen der Diakonie-Praxis AnDOCken und anderen Anlaufstellen für Menschen ohne Papiere sind in Hamburg pro Jahr rund 15 Patientinnen betroffen. Eine Behandlung von HIV-Infizierten beläuft sich nach Angaben der Diakonie auf rund 400 Euro im Monat, bei Hepatitis B sind es etwa 300 Euro pro Monat.