Diakonie startet Kampagne zur Unterstützung der Tafeln
03. Juni 2022
Die Tafeln im Norden sind überlastet: Mit den Preissteigerungen brauchen immer mehr Menschen ihre Unterstützung. Jetzt startet die Diakonie Mecklenburg-Vorpommern unter dem Hashtag #Tafelspendenchallenge eine Aktion, mit der um Geld- und Lebensmittelspenden geworben wird.
Über den Instagramkanal des Diakonischen Werkes startet die Aktion zum Pfingstwochenende. Mit ihr sollen Menschen dafür sensibilisiert werden, wie wichtig die Tafeln etwa für die Versorgung von Familien, Rentnern und Flüchtlingen sind. Neben dem Erklärvideo wirbt sie mit einer Challenge um Spenden – denn ohne die können die Tafeln nicht helfen.
Margot Käßmann macht den Auftakt
Die Kampagne funktioniert wie folgt: Jeder, der die Tafeln unterstützen möchte, spendet Geld oder Lebensmittel und lädt bis zu drei weitere Person zur #Tafelspendenchallenge22 ein, die dann wiederum auch spenden und zur Challenge einladen. Die Kampagne läuft bis Oktober. Den Auftakt macht die Theologin und Autorin Margot Käßmann.
An der Aktion kann sich jeder beteiligen, unabhängig davon ob er oder sie nominiert sind. Mit dieser Aktion nimmt das Diakonische Werk die Alarmsignale der Tafeln auf: Immer mehr Menschen suchen mittlerweile Hilfe bei den Tafeln. Gleichzeitig gehen diesen die Lebensmittel aus. So musste die Tafel der Rostocker Stadtmission einen Aufnahmestopp für neue Kunden verhängen.
Höhere Grundsicherung erforderlich
„Damit die Tafeln weiterhin die hilfesuchenden Familien und Kinder versorgen können, brauchen wir Ihre Unterstützung“, appelliert Landespastor Paul Philipps. Das Diakonische Werk fordert zudem, dass Empfänger von Grundsicherung und anderer Sozialleistung deutlich mehr unterstützt werden. Leistungsberechtigte sollten eine Sofortzahlung und erhöhte Regelsätze erhalten, damit sie die steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie bewältigen können.
Aus dem Archiv: Rostocker Tafel nimmt keine Kunden mehr an
Das Diakonische Werk will mit der #Tafelspendenchallenge22 auch den Fokus auf die Probleme der Tafeln richten. „Die Tafeln sind in dieser Zeit besonders gefordert und geraten doch zunehmend an ihre Grenzen“, sagt Landespastor Philipps. „Sie füllen mit ihrer Arbeit eine Lücke, die es in unserem reichen Land eigentlich gar nicht geben sollte. Der Erfolg der Tafeln ist ein Armutszeugnis für die Politik“, kritisiert Philipps.