Die Schätze der Grafiksammlung kommen an die Öffentlichkeit
12. März 2020
Die „Marilyn“ von Andy Warhol oder „Hommage to the Square“ von Josef Albers: Mehr als 5000 Werke gibt es im Bestand der Grafiksammlung der Nordkirche. Luise Klafs, Studienleiterin für Kunst und Kirche, versucht jetzt, diese Schätze für Ausstellungen in Gemeinden oder anderen passenden Orten bekannt zu machen.
In ihrem Büro in Hamburg steht dafür schon der erste Prototyp aus Metall: Ein Aufsteller, in den die Grafiken gehängt werden können. „Die kann man problemlos transportieren und vor Ort aufbauen, ohne etwas in der Kirche verändern zu müssen“, sagt Klafs.
Ausstellungspakete können über die Website "Kulturhimmel" gebucht werden
Seit kurzem bietet sie über die neue Website „Kulturhimmel“ ganze Ausstellungspakete an: Zu Themen wie Licht, Gottesbilder, das Böse oder Sinn&Unsinn werden Bilder verliehen, schon fertig gerahmt und versichert. Der Großteil der Kosten wird von der Nordkirche übernommen. „So kommen die Schätze in die Öffentlichkeit“, sagt die Studienleiterin. Schließlich gilt die Grafiksammlung als bundesweit größte an biblischen Motiven der Moderne.
Zusammenarbeit mit der Kleinkunstkirche
Bei Pastorinnen und Pastoren etwa stößt das jetzt schon auf großes Interesse. So gibt es schon in diesem Jahr zum 150. Geburtstag von Ernst Barlach in Kiel, Güstrow und Hamburg Ausstellungen mit Werken aus der Grafiksammlung. Zusätzlich ist Luise Klafs auch mit der Kleinkunstkirche von der Fachstelle Kirche und Tourismus im Gespräch: „Wir versuchen als Rahmenprogramm zu den Ausstellungen nun auch passende Kleinkunst mitanzubieten“, sagt sie. „Das wird dann ein richtig schönes Kulturpaket.“
Grafiksammlung wurde seit 1974 aufgebaut
Eine ganze Zeit lang hat die Grafiksammlung, die unter anderem auch Werke von Otto Dix, Max Beckmann, Käthe Kollwitz oder Lyonel Feininger enthält, im Magazin gelegen. 1974 hatte der Kunsthistoriker Dr. Ulrich Arnold damit begonnen, sie für die damalige Hamburgische Landeskirche aufzubauen. „Ziel war es, mit den Grafiken Kultur- und Bildungsarbeit zu leisten“, sagt Luise Klafs. Daraus entstand die „Stiftung Kunst und Kirche“, die später wiederum an den Hauptbereich "Schule, Gemeinde- und Religionspädagogik" der Nordkirche angegliedert wurde, in dem die Studienleiterin nun arbeitet. „Und meine Aufgabe ist es, die Kunst unter die Leute zu bringen“, sagt sie.

In Planung: Audioguides für Austellungen
Der nächste Schritt, den Luise Klafs nun plant: Ein Audioguide, der als App durch die verschiedenen Module führt und ebenfalls mit dem Ausstellungspaket angeboten wird. Mit der Digitalisierung der Grafiksammlung hat die Studienleitung auch schon angefangen. Das allerdings ist auch sehr zeitintensiv: An zwei Tagen wurden zusammen mit einem Fotografen bisher 150 Werke aufgenommen. Klafs: „Da liegt noch einiges vor uns.“