Dienstwagen-Check: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt fährt klimafreundlich
22. November 2021
Die Dienstwagen vieler hochrangiger Kirchenvertreter aus Deutschland stoßen noch immer zu viel CO2 aus: Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Umwelthilfe. Nur drei von 47 Kirchenoberhäuptern in Deutschland sind laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nicht klimaschädlich unterwegs. Dazu gehört unsere Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die mit ihrem Elektrowagen auf Platz zwei landet.
Durchschnittlich stießen die bischöflichen Dienstwagen im Realbetrieb 190 Gramm CO2 pro Kilometer aus und damit genau das Doppelte des EU-weit vorgeschriebenen Flottengrenzwerts von 95 Gramm, kritisierte die Umwelthilfe vergangene Woche in Berlin. Ein wesentlicher Grund für das schlechte Ergebnis seien die sogenannten Plug-In-Hybride. Rund ein Drittel der Befragten fahre ein solches Auto, das im realen Fahrbetrieb deutlich mehr CO2 ausstoße als vom Hersteller angegeben.
Von den 47 Kirchenoberhäuptern erhielten 44 eine Rote und drei eine Grüne Karte für die Wahl ihres Dienstwagens. Die Spitzenposition hält Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst von der Evangelischen Kirche der Pfalz mit einem VW ID3 und einem realen CO2-Ausstoß von 56 Gramm pro Kilometer. Auf Platz zwei und drei folgen Nordkirchen-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (90 Gramm) und Bischof Ralf Meister von der Landeskirche Hannovers (92 Gramm). Beide fahren einen Audi e-tron. Schlusslicht ist der katholische Bischof Georg Bätzing vom Bistum Limburg. Er fährt einen Audi A8 mit einem realen CO2-Ausstoß von 258 Gramm.
Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung
"Die kirchlichen Würdenträgerinnen und Würdenträger haben die Dringlichkeit für mehr Klimaschutz offenbar noch immer nicht verstanden", sagte die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz. Gerade die Kirchen trügen jedoch eine gesellschaftliche Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung. Sie müssten daher "spritsparende und emissionsarme Antriebsarten bei ihren Dienstwagen verpflichtend vorgeben. Die Kirchenoberhäupter können damit ein glaubhaftes Zeichen für mehr Klimaschutz setzen."
Befragt wurden Erzbischöfe, Bischöfinnen und Bischöfe sowie die geistlichen Würdenträgerinnen und Würdenträger der obersten Leitungsebene. Davon sind 27 römisch-katholisch und 20 protestantisch. Keine Angaben kamen von den Bistümern Görlitz und Regensburg.