Aufarbeitung des SED-Unrechts

Ehemalige Häftlinge diskutieren über Rolle der Kirche in der DDR

Das DDR-Regime ließ Kritiker inhaftieren. Die politisch Verfolgten treffen sich bis heute zum Austausch über das erlebte Unrecht.
Das DDR-Regime ließ Kritiker inhaftieren. Die politisch Verfolgten treffen sich bis heute zum Austausch über das erlebte Unrecht. © Martin Jehnichen

21. September 2023

In Bützow und Güstrow treffen sich im Oktober mehrere ehemalige DDR-Häftlinge. Sie diskutieren dabei auch, welche Rolle die evangelische Kirche im Staat hatte.

Das Thema des diesjährigen Forums zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit lautet „Zwischen Arrangement, Konflikt und Dialog – das ambivalente Verhältnis zwischen Kirche und DDR-Staatsmacht“und reicht vom Kirchenkampf der 1950er Jahre bis zum Niedergang der DDR, wie der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Schwerin mitteilte.

Menschen können Unrechtserfahrungen teilen

Die Teilnehmenden können am 19. und 20. Oktober in Bützow und Güstrow eigene Erfahrungen, Fragen und Sichtweisen einbringen. Neben Vorträgen, Film und Diskussionsrunden findet auch eine Gedenkveranstaltung am Denkmal für die politischen Häftlinge der DDR in den Bützower Gefängnissen statt.

Es ist bereits das 19. Mal, das sich ehemals Inhaftierte treffen. Die Veranstaltung dient zur Aufarbeitung des erfahrenen Unrechts unter dem DDR-Regime. 

Teilnahmemöglichkeiten

Die Teilnahme mit Übernachtung kostet 30 Euro, für ehemalige politische Häftlinge ist sie kostenfrei. Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt.

Anmeldung per E-Mail bis zum 28. September an: schwerin@fes.de.

Die DDR habe von Anbeginn versucht, den Einfluss der Kirchen auf Staat und Gesellschaft zurückzudrängen. In der Folge sei die Zahl der Gläubigen massiv gesunken.

Dennoch habe die Kirche eine bedeutende Rolle als moralische Instanz, Brückenbauer und Botschafter des Friedens während des Kalten Krieges gespielt, heißt es in der Ankündigung. 

Zudem seien Kirchen in der DDR auch ein privater Rückzugsraum für Menschen gewesen, die Distanz zur DDR-Staatsmacht suchten. 

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