6. Januar

Epiphanias feiern und Nächstenliebe zeigen

Die drei Weisen beschenken das Jesuskind und verraten es nicht an König Herodes. Ihre Erscheinung (Epiphanias) feiern wir jedes Jahr am 6. Januar.
Die drei Weisen beschenken das Jesuskind und verraten es nicht an König Herodes. Ihre Erscheinung (Epiphanias) feiern wir jedes Jahr am 6. Januar. © Jonathan Meyer, Unsplash

06. Januar 2022 von Julia Krause

An Epiphanias (Dreikönigsfest) geht es darum, etwas Gutes in die Welt zu tragen. Traditionell ziehen Sternsinger von Haus zu Haus, um den Segen für das neue Jahr zu verteilen und dabei um Spenden für Kinder in Not zu bitten. 2022 ist wieder alles anders: Der Segen kommt online. Und die mildtätige Gabe? Für die gibt‘s auch digitale Möglichkeiten. Wir stellen einige der Ziele vor.

Nun ist es schon zwei Jahre her, dass Kinder unbeschwert als Sternsinger durch die Orte zogen, um anderen eine Freude zu machen. Auch in diesem Jahr wird es aufgrund der Pandemie nur kleine Treffen unter strengen Hygiene-Maßnahmen geben. So empfangen die Länderchefs im Norden und der neue Bundeskanzler Olaf Scholz je eine Sternsinger-Gruppe. Doch größere Aktionen fallen vielerorts aus. 

Freude schenken und Hoffnung geben

Das heißt aber nicht, dass man auf den Kern des Festes, das vor allem in den katholischen geprägten Regionen mit Sternsingern zelebriert wird, verzichten muss. Denn dieser dreht sich darum, Gutes zu tun, damit die Hoffnung lebt. So wie die Drei Heiligen Könige, die der Überlieferung zufolge auszogen, um das Kind in der Krippe, den neuen "König" zu suchen. Herodes, der damalige Herrscher über Judäa, hatte ihnen befohlen, ihm zu melden, wo das Kind, ist. Doch die drei Weisen ahnten, dass Herodes Grauenvolles plante. Also folgten sie zwar dem Stern und fanden Jesus. Doch statt ihn zu verraten beschenkten sie das Kind und zogen anschließend unbemerkt in ihre Heimat weiter.  

„20+C+M+B+22“ bedeutet: Christus Mansionem Benedicat = Christus segne dieses Haus. Plus Jahreszahl.

Jesus konnte heranwachsen und Gutes in die Welt tragen. Gefeiert wird dies noch heute, zum Beispiel indem wir selbst Nächstenliebe zeigen. Warum nicht also auch den Segensgruß („20+C+M+B+22“) an liebe Menschen versenden?

Individuelle Segensgrüße versenden 

In Zeiten, in denen Treffen schwierig sind, geht das auch digital: Unter sternsinger.de kann man aus mehreren Segensprüchen wählen und eine individuelle Anrede des Empfängers und einen persönlichen Abschiedsgruß formulieren. Daraus erstellt das Hilfswerk  ein kurzes Video, das heruntergeladen oder direkt an Freunde, Verwandte und Nachbarn weiter versendet werden kann. 

Wer möchte, kann im Anschluss auch gleich etwas in die digitale Spendendose geben. Das Thema in diesem Jahr: „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend unterstützen mit den eingesammelten Geldern vor allem Projekte in Ländern des globalen Südens, etwa in Indien oder in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Konkret geht es darum, die Ernährung zu verbessern und die Übertragung von gefährlichen Krankheiten durch Impfungen, Zugang zu sauberem Wasser und die Verteilung von Moskitonetzen zu verhindern. 

Geld hilft Kindern in Würde aufzuwachsen

In der evangelischen Nordkirche gibt es keine spezielle Spendensammlng zu Epiphanias. Allerdings sammelt das Zentrum für Mission und Ökumene kontinuierlich Spenden für Menschen in Not. Wer eine Online-Spende tätigt, kann auswählen, ob diese für Kinder- und Jugendprojekte verwendet werden soll. In Papua Neuguinea fließen die Gelder etwa in die Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Müttern. In Lavender Hill nahe Kapstadt wird damit ein Sozialzentrum unterstützt, das Jugendliche stark für ein Leben ohne Gewalt macht. Alle Projekte auf einen Blick finden sich hier

Hintergrund

Das Sternsingen ist eine der größten Solidaritätsaktionen für Kinder von Kindern: Seit ihrem Beginn im Jahr 1959 sammelten die Sternsinger eigenen Angaben zufolge rund eine Milliarde Euro. Getragen wird die Aktion vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 

In vielen Gemeinden gibt es zudem ökumenische Sternsinger-Aktionen, an der sich auch die evangelischen Kirchen beteiligen. 

Jährlich können mit den gesammelten Spenden mehr als 1.500 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt werden. Allein im vergangenen Jahr kamen bundesweit insgesamt mehr als 38,2 Millionen Euro zusammen.

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