Erste Geflüchtete aus der Ukraine im Norden: Helfer sind vorbereitet
01. März 2022
Die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind bei uns im Norden angekommen. Auch unsere Diakonischen Werke bereiten sich aktuell darauf vor, vielen Geflüchteten zu helfen.
Spenden für die Menschen in der Ukraine: www.diakonie-katastrophenhilfe.de
Bisher sind es in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zwischen sechs und 30 Menschen, wie eine Umfrage des epd-Nord an die Innenministerien der Länder am Montag ergab. Derzeit sei angesichts der dynamischen Lage noch völlig unklar, wie viele Menschen Schleswig-Holstein für welchen Zeitraum aufnehmen werde, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). Trotz vieler Fragen bereiten sich auch bei den Diakonischen Werken Haupt- und Ehrenamtliche darauf vor, vielen Geflüchteten zu helfen.
In Schleswig-Holstein gibt es vier Landesunterkünfte, in denen sehr kurzfristig die Belegungszahlen erhöht werden können. Sütterlin-Waack hat laut Innenministerium mit Landrätinnen und Oberbürgermeistern gesprochen, dass sie sich auf eine kurzfristige Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine einstellen müssen.
In Schwerin sind laut Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern bisher etwa 20 Geflüchtete angekommen (Stand: Montag, 16 Uhr). Darüber hinaus lägen aktuell noch keine belastbaren Zahlen vor. Viele Menschen, die gegenwärtig aus der Ukraine nach Deutschland einreisen, kämen zumindest vorübergehend bei Familienangehörigen oder Freunden unter und würden - sofern sie nicht von sich aus Kontakt zu deutschen Behörden aufnehmen - von den Behörden zunächst nicht erfasst, hieß es.
Diakonie will Geflüchteten helfen
Bei den Diakonien im Norden bereiten sich vor allem die Migrationsberatungstellen auf die Aufnahme, Beratung und Betreuung von Geflüchteten vor. In den Teams würden gezielt relevante Dolmetscherinnen und Sprachmittler in den Blick genommen, so die Diakonie Schleswig-Holstein.
Landespastor Paul Philipps (Mecklenburg-Vorpommern):
Es ist unser Auftrag als Diakonie, die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, zu unterstützen und zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
Auch das Ehrenamt sei informiert worden und bereite sich auf die Aufnahme und Begleitung von Geflüchteten vor und werde von der Diakonie Schleswig-Holstein unterstützt, hieß es aus Kiel. Die Unterbringungsfrage werde eine wichtige Frage sein, die schnell in den Blick genommen werden müsse, hieß es.
Vorbereitungen in Hamburg laufen
Auch das Diakonische Werk Hamburg hat mit den Vorbereitungen für die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge begonnen. Es sei aber noch unklar, welche konkreten Hilfsangebote notwendig seien, sagte Diakonie-Sprecher Knud Bräutigam dem epd. Zugleich habe die Hamburger Diakonie Kontakt zu ihren Partnerorganisationen in Rumänien aufgenommen. Viele Menschen seien aus der Ukraine nach Rumänien geflüchtet, so Bräutigam. Welche Art der Unterstützung hier notwendig sei, müsse aber noch geklärt werden.