Es ist Fastenzeit: Zeit für Veränderungen und neue Impulse

10. März 2025 von Claudia Ebeling

Noch bis Ostern dauert die Fastenzeit. In nahezu allen Religionen gibt es die Tradition des Fastens. Menschen verzichten auf Nahrungsmittel oder Gewohnheiten und können sich dadurch für Neues öffnen. Durch diese neuen Impulse und Ideen können wir uns auch nachhaltig verändern.

"Leben geht nicht ohne Veränderung", sagt Bischöfin Nora Steen. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach. Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, Gewohnheiten zu hinterfragen und Neues auszuprobieren.

Und manchmal reichen auch ein kleiner Schritt oder eine kleine Veränderung: Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, verweist dafür auf die "Speisung der 5000" aus dem Johannes-Evangelium. Jesus ermutige die Jünger, die mit leeren Netzen ans Ufer zurückkommen, zu so einem kleinen Schritt:

Werft die Netze doch mal zur anderen Seite aus. Macht es anders als gewohnt! Ändert einfach einmal eure Blickrichtung.

Schritte der Veränderung in vielen Gemeinden

Auch die Nordkirche muss sich immer wieder verändern, denn auch die Welt um sie herum verändert sich. Auf Tagungen der Landessynode wird regelmäßig diskutiert, welche Schritte nötig sind, zum Beispiel um der Klimakrise zu begegnen, eine offene Kirche für mehr Menschen zu sein oder oder sich gegen eine Spaltung der Gesellschaft zu positionieren.

Ökofair und solidarisch gegen die Klimakrise

Gerade beim Kampf gegen die Klimakrise haben sich viele Gemeinden auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Artenschutz gemacht. Um Energie zu sparen, haben sie außerdem investiert und erneuerbare Energiequellen erschlossen.

Apostelgeschichte: Schon die ersten Christ:innen haben geteilt

Christian Wollmann, Direktor des Ökumenewerks der Nordkirche, ist inspiriert von den Erzählungen über die ersten Christinnen und Christen aus der Apostelgeschichte: Menschen verkaufen hier ihr Hab und Gut und geben es zum Wohl der Gemeinschaft.

Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Land oder Häuser hatte, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte. _{Apostelgeschichte 4, 32-37}

"Warum tun sie das?", fragt sich Christian Wollmann anlässlich der Aktion Klimafasten, in der es um den Wandel von Werten geht.

Er erläutert: Die Predigt von der Auferstehung des Herrn und die Überzeugung, unmittelbar in diesen großen Zusammenhang hineingenommen zu sein, rückten für die ersten Glaubensgeschwister alles in ein anderes Licht. Das eigene Leben mit seinen Sorgen um Morgen stehe auf einmal in einem größeren Kontext - und das ändere alles, auch das Verhalten.