Ethik-Genossenschaft Oikocredit im Norden weiter gewachsen
07. April 2016
Hamburg. Ethische Geldanlagen sind in Norddeutschland weiter gefragt: Die entwicklungspolitische Genossenschaft Oikocredit hat 2015 in ihrem Förderkreis Norddeutschland eine Anlagesumme von 34,4 Millionen Euro erreicht, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Prozent, wie der Förderkreis in Hamburg mitteilte. Das Kapital dient dazu, Kleinstunternehmer und Genossenschaften in Entwicklungsländern mit Krediten zu unterstützen.
2.045 norddeutsche Mitglieder hatten Ende 2015 Einlagen bei Oikocredit, 64 mehr als ein Jahr zuvor. Neben Privatpersonen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind auch Kirchengemeinden und Kirchenkreise beteiligt. Statistisch hat jedes Mitglied eine Einlage von rund 15.000 Euro.
Oikocredit hat Partnerorganisationen in 36 Ländern
Angelegt wird das Geld über den Förderkreis bei der internationalen Kreditgenossenschaft Oikocredit im niederländischen Amersfoort. Von dort geht das Geld an mehr als 800 Partnerorganisationen in 36 Ländern. Damit sollen Arbeitsplätze geschaffen, die ländliche Entwicklung gefördert und der Weg in die wirtschaftliche Eigenständigkeit unterstützt werden. Etwa die Hälfte des Kapitals stammt aus Deutschland.
International hat Oikocredit das finanzielle Engagement im vergangenen Jahr um 23 Prozent auf mehr als 907 Millionen Euro gesteigert. Fast die Hälfte der Finanzierungen fließt nach Lateinamerika, Afrika ist mit 18 Prozent beteiligt.
Gründung auf Initiative des Ökumenischen Rats der Kirchen
Anleger können sich ab 200 Euro über einen der acht deutschen Förderkreise beteiligen. Die Dividende liegt in der Regel bei zwei Prozent. Oikocredit wurde 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rats der Kirchen gegründet. Sie beschäftigt derzeit weltweit 260 Menschen.