Fünf Fragen an Anne Gidion – Abschied als Leiterin des Pastoralkollegs in Ratzeburg
06. Oktober 2022
Die bisherige Leiterin des Pastoralkollegs der Nordkirche in Ratzeburg, Anne Gidion, vertritt künftig die Interessen der Evangelischen Kirche in Deutschland gegenüber der Politik in Berlin und Brüssel. Zum Abschied haben wir mit Anne Gidion gesprochen und ihr fünf Fragen gestellt.
Welchen Gegenstand packen Sie persönlich ein und aus; der Ihre neue Wohnung in Berlin zu Ihrem Zuhause machen wird?
Christopher Lehmphuls Bild vom Ratzeburger Dom. Das war auf unserem Programmheft 2018 - er hat es hier vor Ort gemalt, wir waren dabei. Gottlob passt es in die neue Wohnung.
Wenn Sie in fünf Jahren jemand fragt, wie die Zeit bei der Nordkirche in Ratzeburg war - was antworten Sie in aller Kürze?
Hier schlägt das Herz der Nordkirche. Dom und See, Menschen und Möwen, Singen und Schweigen. Ich hab mittendrin gelebt und gearbeitet. Mit großartigem Team und ambitioniertem Bauprojekt für das Haus am See.
Was kann Ratzeburg, was Sie in Berlin vermissen werden?
Siehe oben: Dom und See, Menschen und Möwen, Singen und Schweigen - das ist in Berlin anders dosiert, alles davon. Was sollten Ratzeburg-Besucher anschauen, was kaum jemand kennt. Rund um den großen Küchensee bis zur Farchauer Mühle, dort Kaffee und Kuchen holen und dann auf den Steg davor setzen. Das geht sogar pandemisch achtsam. Und fühlt sich inselig an.
Wovon könnten sich andere Teams bei den Kollegen der Nordkirche eine Scheibe abschneiden?
Die Nordkirche besteht selbst aus so vielen Scheiben und Scheibchen, da mag ich nicht dran schneiden. Im Team des Pastoralkollegs sind wir verschieden und ähnlich zugleich. Und versuchen, einander zuzuhören und zu verstehen, wenn etwas hakt. Nicht um es dann abzuschneiden. Sondern um wieder in den gemeinsamen Fluss zu kommen. Die Zeit und den Mut dafür wünsche ich allen Teams.
Neue Aufgabe als „Kirchen-Diplomatin” in der Politik
Anne Gidion wird künftig die Interessen der Evangelischen Kirche in Deutschland gegenüber der Politik in Berlin und Brüssel vertreten. Der Rat der EKD hat die 51-jährige Pastorin zur "Kirchen-Diplomatin" berufen.
Am 5. Oktober feierte sie zusammen mit ihrem Mann Karten Wolkenhauer mit 50 Gästen einen Abschiedsgottesdienst unter der Leitung der Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Kühnbaum-Schmidt dankte beiden für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz. Besonders hob die Landesbischöfin Gidions „gestaltende Handschrift auf dem Campus“ hervor. Diese werde noch lange sichtbar sein, so Kühnbaum-Schmidt.